„Tag der Zahngesundheit“: Zertifizierung von Kitas und Kindertagespflegepersonen im Zeichen von 30 Jahre Arbeitskreis Jugendzahnpflege
Main-Kinzig-Kreis. – Der „Tag der Zahngesundheit“ hat in diesem Jahr unter besonderen Vorzeichen gestanden. Zum einen wurden wieder mehrere Kindertagesstätten für ihre „rundum mundgesunde“ Arbeit zertifiziert, wie das schon zu einer kleinen Tradition im Main-Kinzig-Kreis geworden ist. Zum anderen gab es Grund zum Feiern angesichts von 30 Jahren Bestehen des Arbeitskreises Jugendzahnpflege. Darüber hinaus wurden erstmals auch Kindertagespflegepersonen ausgezeichnet, die sich seit diesem Jahr ebenfalls zertifizieren lassen können. „Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Arbeitskreises leisten einen großartigen Job und sie schaffen es, mit ihrer Leidenschaft für eine gute Gesundheit unserer Kinder andere zu motivieren“, richtete der Erste Kreisbeigeordnete Andreas Hofmann seinen Dank an den Arbeitskreis Jugendzahnpflege, an die teilnehmenden Zahnarztpraxen und zugleich an die Erzieherinnen, Erzieher und Tagespflegepersonen, die mit den Kindern über gesunde Ernährung sprechen, selbst Vorbilder sind und nicht zuletzt das Zähneputzen üben – und eben dafür zertifiziert und in ihrem Wirken bestätigt wurden.
Genau genommen haben die gut 100 Gäste gleich zwei runde Geburtstage am „Tag der Zahngesundheit“ gefeiert: Seit mehr als 30 Jahren gibt es den Arbeitskreis Jugendzahnpflege und seit zehn Jahren werden Kindertagesstätten zertifiziert, die sich der Zahngesundheit der Kinder im Besonderen verpflichten. Das nutzte der Main-Kinzig-Kreis, um sich bei langjährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ebenso wie bei den engagierten und teils schon seit zehn Jahren zertifizierten – und rezertifizierten – Kindertagesstätten ganz gezielt zu bedanken. Zudem blickte unter anderem Dr. Britta Keim, Vorsitzende des Arbeitskreises, auf Meilensteine dieser Erfolgsgeschichten zurück und spannte in ihrer Ansprache einen Bogen von den Anfängen bis zu den Herausforderungen der Gegenwart. Einen besonderen Dank richtete sie an die beteiligten Zahnärztinnen und Zahnärzte. Einige „Patenschaftszahnarztpraxen“ sind bereits seit vielen Jahren dabei und wurden in größerer Zahl auch für zehn- und sogar 20-jähriges Engagement geehrt.
Das bekräftigte Andreas Hofmann. „Sie haben in den letzten 30 Jahren die Zahngesundheit in der Region ganz wesentlich verbessert, das ist aus den Erhebungen gut ablesbar. Das Team des Arbeitskreises arbeitet nach dem Leitsatz: ‚Gesund beginnt im Mund‘ und nimmt sich viel Zeit für Kinder und deren Entwicklung. Sie leisten damit einen bedeutsamen Dienst in unserer Gesellschaft“, sagte der Erste Kreisbeigeordnete. Vor allem die frühzeitige Information sei entscheidend für die späteren Erfolge im Bereich der Zahngesundheit. „Die Arbeit ist wichtig und sie bleibt wichtig.“
Zähneputzen, gesunde Ernährung – und Spaß: Das schließt sich überhaupt nicht aus, wie die Kinder der Kita Abenteuerland aus Gelnhausen in einem Liedvortrag zeigten. „Zahnbürste, tanz in meinem Mund, halt die Zähne mir gesund“, sangen sie, animierten das Publikum im Barbarossasaal des Main-Kinzig-Kreises und die Anwesenden aus Kitas, Kindertagespflege, AKJZ und umliegenden Rathäusern, darunter auch die Bürgermeister Christian Litzinger und Gerald Helfrich, der Erste Beigeordnete Helmut Schwindt aus Rodenbach und Olga Janzen vom Hessischen Kindertagespflegebüro, stimmten gerne mit ein. Wie man spielerisch das Wissen zu Zahngesundheit vermittelt ist eben weit verbreitet, zumal wenn der Saal voller regelrechter „Expertinnen und Experten der Mundgesundheit“ ist, wie Andreas Hofmann es lobend – und mit Dank verbunden – zusammenfasste.
Bevor die Einrichtungen und Personen der Kinderbetreuung ihre Zertifikate erhielten, lenkte Dr. Wolfgang Lenz, Leiter des Amts für Gesundheit und Gefahrenabwehr, noch einmal den Blick auf die gute Vernetzung und das konstruktive Miteinander, die im Main-Kinzig-Kreis „Garanten für die erfolgreiche Präventionsarbeit“ seien. Seien es Veranstaltungen mit Hebammen, seien es Informationskampagnen in den Betreuungseinrichtungen, seien es Frühstücksaktionen in Schulen: Von vielen Seiten aus und für viele Entwicklungsstufen von Kindern und Jugendlichen würden Präventionsmaßnahmen gemeinsam entwickelt und zur Gesundheitsverbesserung der jungen Generation eingesetzt. „Der Arbeitskreis kann nur dann erfolgreich sein, wenn es genügend Unterstützerinnen und Unterstützer gibt, die mitmachen und ihren Erziehungsauftrag wahrnehmen. Genau das geschieht seit 30 Jahren, und es verdient unsere große Anerkennung“, sagte Lenz.
Zertifiziert wurden am diesjährigen „Tag der Zahngesundheit“ folgende Kindertagesstätten: Schleifrashof (Bad Soden-Salmünster), Abenteuerland (Gelnhausen), Löwenherz (Hanau, jeweils neu zertifiziert), St. Johannes (Flörsbachtal), St. Markus (Hasselroth), Evangelische Kita Dörnigheim, Montessori, Rappelkiste (alle Maintal), Sternenfänger (Schlüchtern), Am Eichenhain (Rodenbach), Kita Steinheim, Hanauer Winzlinge, Marienkirche und Umikids World (alle Hanau, jeweils rezertifiziert). Sogar schon seit zehn Jahren zertifiziert und nun mit Sonderzertifikat ausgestattet sind: Kita Spatzennest (Huttengrund), Kita St. Laurentius (Bad Soden-Salmünster), Villa Kunterbunt (Gründau), Tümpelgarten (Hanau), Kindervilla Kunterbunt (Schlüchtern), Zwergenstube (Wächtersbach) und Villa Kunterbunt (Nidderau).
Dr. Gunda Adolphi berichtete davon, dass sich neben Kitas auch zahlreiche Kindertagespflegepersonen für Zahngesundheit einsetzten. „Es ist daher konsequent wie sinnvoll, auch hier Zertifizierungen anzubieten und so unser Anliegen in den U3-Bereich zu tragen. Wir freuen uns sehr, dass wir gleich in der ersten Auflage neun Interessierte finden konnten, die hier mit uns ein wenig Pionierarbeit erbracht haben. Sie sind als gute Vorbilder für viele andere vorangegangen“, sagte die Geschäftsführerin des Arbeitskreises Jugendzahnpflege, die zugleich Sachgebietsleiterin des Zahnärztlichen Dienstes im Amt für Gesundheit und Gefahrenabwehr ist. Zertifiziert wurden: Petra Bretthauer (Wächtersbach), Ute Klein-Radina, Astrid Böhm, Sybille Bingemer, Sylvia Borsch (jeweils Langenselbold), Sabrina Schneider (Freigericht), Nicole Vonbirn, Sara Saroukh (beide Erlensee) und Peggy Adam-Haase (Gründau).
Hintergrund: Der Arbeitskreis Jugendzahnpflege
Im Jahr 1991 wurde der „Arbeitskreis Jugendzahnpflege im Main-Kinzig-Kreis“ in seiner heutigen Form, als gemeinnütziger Verein, gegründet. In mittlerweile 20 solcher regionalen Arbeitskreise und der Landesarbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege in Hessen (LAGH) engagieren sich die gesetzlichen Krankenkassen, die zahnärztlichen Teams der Gesundheitsämter und der Zahnärzte in freier Praxis gemeinsam für die (Mund-)Gesundheit aller hessischen Kinder. Der hiesige Arbeitskreis gehörte zu den Vorreitern bei der Zertifizierung von Kindertagesstätten, die sich in den vergangenen zehn Jahren hessenweit etabliert hat. Seit 2018 ist Dr. Gunda Adolphi Geschäftsführerin des Arbeitskreises Jugendzahnpflege im Main-Kinzig-Kreis.
Bildunterschriften:
Getreu dem Leitsatz „Gesund beginnt im Mund“ wirbt der Arbeitskreis Jugendzahnpflege des Main-Kinzig-Kreises seit zehn Jahren bei Kitas darum, sich zertifizieren zu lassen. Im Main-Kinzig-Forum erhielten nun 18 Einrichtungen ihre Zertifikate, davon drei zum ersten Mal.
„Rundum mundgesunde Kindertagespflege“: Erstmals sind in diesem Jahr auch Kindertagespflegepersonen zertifiziert worden.
Quelle: Redaktion MKK Echo