Die Gemeindevertretung Gründau hat eine Resolution verabschiedet, die sich gegen die geplante Errichtung in der derzeit geplanten Form von drei Windkraftanlagen im Büdinger Wald ausspricht. Konkret fordert die Resolution, die Anlagen 9, 10 und 11 so zu versetzen, dass der Ortsteil Breitenborn nicht durch Schattenwurf und andere Immissionen belastet wird.
Hintergrund der Resolution ist das vereinfachte Genehmigungsverfahren, das weder eine Beteiligung der Gemeinde Gründau noch der betroffenen Bürger vorsieht. Der CDU-Abgeordnete Christoph Engel betonte, dass die mangelnde Transparenz in solchen Verfahren die Akzeptanz von Windkraftprojekten gefährde:
„Das Projekt kann und darf uns nicht gleichgültig sein. Drei Anlagen werden direkte Auswirkungen auf Breitenborn haben. Die Sorgen der Bürger müssen ernst genommen werden.“
Auch Matthias Springer, Fraktionsvorsitzender der SPD, sprach sich für die Resolution aus. Er betonte, dass der Schattenwurf der Anlagen so erheblich sei, dass Abschaltautomatiken nötig würden, um gesetzliche Grenzwerte einzuhalten. Dennoch seien Belastungen für die Bürger nicht auszuschließen. „Ein rücksichtsvoller Umgang mit den Sorgen der betroffenen Menschen ist nicht nur eine Frage der sozialen Verantwortung, sondern auch der langfristigen gesellschaftlichen Unterstützung für erneuerbare Energien,“ erklärte Springer.
Breitenborn wird durch die neuen Anlagen zusätzlich zu den bereits bestehenden Windrädern auf dem Hammelsberg von zwei Seiten umgeben. Bürgermeister Gerald Helfrich erinnerte daran, dass es 2018 eine vertragliche Möglichkeit gegeben hätte, die jetzige Entwicklung zu verhindern. Seinerzeit hatte die Gemeinde Gründau mit Constantia Forst einen Vertrag ausgehandelt, der es ermöglicht hätte, bestimmte Flächen für Windkraft dauerhaft zu blockieren. Dies hätte bedeutet, dass im heutigen Planungsgebiet der ENTEGA keine Windkraftanlagen errichtet worden wären. Doch unter dem Druck des damaligen Widerstands gegen Windkraft – insbesondere gegen die fünf Windräder auf dem Hammelsberg – wurde dieser Vertrag letztlich nicht unterzeichnet.
Der damalige Protest wurde von der Bürgerinitiative „Windjammer“ getragen, die sich vehement gegen die Windkraftanlagen auf dem Hammelsberg aussprach. Die Gemeindevertretung entschied sich schließlich, den Klageweg zu beschreiten, um die dortigen Anlagen zu verhindern – jedoch ohne Erfolg. Damit verlor Gründau nicht nur das Mitspracherecht an den Standorten der Hammelsberg-Anlagen, sondern auch die Chance, durch den Vertrag eine weitere Bebauung im Büdinger Wald zu verhindern.
Die Resolution wurde von CDU, SPD und FWG gemeinsam eingebracht und fand parteiübergreifend Unterstützung. Auch der fraktionslose Abgeordnete Norbert Amon sprach sich ausdrücklich dafür aus. „Dieses geschlossene Votum zeigt, dass wir als Gemeindevertretung gemeinsam für die berechtigten Interessen unserer Bürger eintreten“, so Engel.
Die Resolution wird nun an die Projektgesellschaft ENTEGA Regenerativ GmbH weitergeleitet, mit der Aufforderung, die Standorte der betroffenen Windkraftanlagen zu überarbeiten. Zudem soll eine öffentliche Informationsveranstaltung für die Bürger aus Breitenborn stattfinden.
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Quelle: Christoph Engel