Mittwoch, März 12, 2025
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Gemeindepolitik ganz praktisch – Planspiel Kommunalpolitik an der Kopernikusschule Freigericht

Was ist wichtig für meine Gemeinde? Wie politisch mitwirken und mitentscheiden? Das waren zentrale Fragen, mit denen sich fast 300 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 9 der Realschule und Jahrgangsstufe 8 des Gymnasiums der Kopernikusschule Freigericht in einem zweistündigen „Planspiel Kommunalpolitik“ im November 2024 als auch im Januar 2025 beschäftigten. Die Initiative dafür hatten zwei aktive Kommunalpolitiker ergriffen, die ihre Expertise in die Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern einbringen wollten. Herr Dr. Michael Aul aus Freigericht und Herr Dr. Alexander Heger aus Hasselroth, beide zudem noch ehemalige Schüler der Schule, hatten eine Projektarbeit entwickelt, durch die sich die Jugendlichen sehr aktiv und ganz praktisch mit Beratungs- und Entscheidungsprozessen auf kommunaler Ebene beschäftigten.
Als Vertreter verschiedener Fraktionen – z.B. Grünes Hessenburg oder Kinder und Jugend Hessenburg – diskutierten die Jugendlichen, welche Projekte mit dem zur Verfügung stehenden Budget ihrer Gemeinde vordringlich und umsetzbar erschienen. Nach einer Einführung in die kommunalen Arbeits- und Entscheidungsebenen schlüpften sie in die Rolle politischer Vertreterinnen und Vertreter und diskutierten lebhaft und engagiert Vor- und Nachteile ihrer Ideen. Ganz realitätsnah war das Szenario: Die Gemeinde hat ein Budget von 500.000 Euro zur Verfügung und muss nun entscheiden, wie vorrangig mit dieser Summe umzugehen sei. So ging es um die Entscheidung, ob der Bau von Luxusappartements mit Geschäftsräumen, für die die Gemeinde nach der Investition hohe Mieteinnahmen erzielen könne, oder, im Gegensatz dazu, bezahlbarer Wohnraum im Vordergrund stehen sollte, indem kleinere Wohnkomplexe für Familien und Menschen mit geringerem Einkommen zur Verfügung gestellt werden sollten. Deutlich wurde, dass der finanzielle Spielraum nicht für alle Anträge, die eingebracht wurden, ausreichen würde. „Die Diskussionen haben gezeigt, dass Entscheidungen komplex sind und im Rahmen sachlicher Auseinandersetzungen letztlich ein Abwägen der Argumente und Kompromissbereitschaft zwischen den einzelnen Fraktionen notwendig ist, um zu einer guten gemeinsamen Lösung zu kommen“ so die Referenten Aul und Heger. Die Veranstaltung wurde von den Politik- und Wirtschafts-Lehrkräften vor- und nachbereitet und fand überaus positiven Anklang. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren sich einig, dass dieser praktische Ansatz im nächsten Schuljahr eine Neuauflage erhalten soll. „Mitentscheiden lernen, demokratische Grundprinzipien anwenden, ist ein hohes Gut, das in der Schule vermittelt werden soll“, so die schulische Koordinatorin der Veranstaltung, Fachbereichsleiterin Kerstin Mathie. „Unser Ziel war es, den Schülerinnen und Schülern zu zeigen, dass Kommunalpolitik nicht nur reine Theorie darstellt, sondern greifbar ist und Einfluss auf den Ort sowie jeden selbst hat“, urteilten die Referenten Dr. Michael Aul und Dr. Alexander Heger abschließend. Mit diesem Projekt konnte ein weiterer Baustein im schulischen Gesamtkonzept „Demokratielernen“ entwickelt werden.

 

Quelle: Thorsten Weitzel

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