Im Haupt-, Finanz- und Sozialausschuss der Gemeinde Rodenbach stand letzte Woche erneut ein Antrag der FDP-Fraktion zur Diskussion: die Prüfung eines gemeindeweiten Elternbeirats (A 2025/34). Was wie ein ernsthafter Vorschlag klingt, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als reine Schaumschlägerei.
Denn: Bereits am 3. Juli 2025 hatte die Gemeindevertretung einstimmig die neue Elternbeiratssatzung beschlossen, die seit 1. August in Kraft ist. Darin ist in § 10 klar und unmissverständlich die Bildung eines Gesamtelternbeirats geregelt – einschließlich Zusammensetzung, Aufgaben und Strukturen. Genau das, was die FDP nun prüfen lassen wollte, ist also längst geltendes Recht. Ein weiterer Prüfauftrag war schlicht überflüssig.
Und doch inszenierte die FDP eine Debatte, als hätte es diesen Beschluss nie gegeben. Pikant: Dr. Everling selbst enthielt sich im Ausschuss der Stimme und sprach schließlich im Namen seiner Fraktion die Empfehlung aus, den Antrag zurückzuziehen – allerdings erst nach den Ausführungen des Bürgermeisters und der SPD sowie auf die gezielte Nachfrage der CDU, welchen Mehrwert dieser Antrag überhaupt bringen solle. Umso grotesker ist es, dass er anschließend mit einer Pressemitteilung versuchte, mit banalen Spitzfindigkeiten die Sache umzudrehen und der Verwaltung den Schuh zuzuschieben. Doch auch dieser Schuss ging krachend nach hinten los.
Noch absurder wird das Schauspiel dadurch, dass die FDP in der Vergangenheit regelmäßig eigene Anträge, die in den Ausschüssen keine Mehrheit fanden, selbst zurückgezogen hat. Anträge, die nie die Gemeindevertretung erreichten, wurden anschließend dennoch von Dr. Everling öffentlich in Leserbriefen oder Pressemitteilungen kommentiert, als hätte man ihm ein großes Projekt blockiert.
„Das ist nicht Politik, das ist Theater.“, so Jan Lukas, der Partei- und Fraktionsvorsitzende der Rodenbacher Sozialdemokraten. „Theater einer narzisstischen One-Man-Show, bei der der Hauptdarsteller sich selbst beklatscht, während der Saal längst leer ist. Auch viele Bürgerinnen und Bürger in Rodenbach schütteln über diese Pressemeldungen inzwischen nur noch verständnislos den Kopf.“
Viel bedenklicher ist nach Meinung der SPD jedoch: Die FDP schaut bei diesem Schauspiel einfach tatenlos zu. Offensichtlich fehle der Fraktion jegliche Führungskraft oder der Wille, ihrem Vorsitzenden Einhalt zu gebieten. Entweder könne oder wolle die FDP nicht verhindern, dass Dr. Everling die Bühne ausschließlich für sich selbst beansprucht. Beides sei gleichermaßen fatal.
Jan Lukas hierzu: „Die Wahrheit ist: Dieses Verhalten isoliert Dr. Everling zunehmend – und mit ihm auch die FDP. Wer Politik als Bühne zur Selbstbespiegelung degradiert, darf sich nicht wundern, wenn am Ende nur noch er selbst im Spiegel applaudiert – und die FDP in Rodenbach dabei endgültig politisch bedeutungslos wird.“
Quelle: Wolfgang Puetz
