Samstag, November 23, 2024
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Entwicklung der Dörfer und Zusammenhalt der Bevölkerung stehen bei Wettstreit auf dem Prüfstand

Main-Kinzig-Kreis. – Ein Dorf stellt sich vor – oder besser gesagt, 13 Dörfer aus drei Landkreisen in Hessen präsentieren sich einer Bewertungskommission. Die Orte nehmen teil am hessischen Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“. Im Main-Kinzig-Kreis sind dies die Dörfer Brachttal-Streitberg, Steinau-Sarrod und Steinau-Ulmbach sowie Schlüchtern-Wallroth.

Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler begrüßte die achtköpfige Kommission, in der Fachleute aus allen drei Landkreisen vertreten sind. Sie betonte anlässlich des Besuchs in Sarrod, wie wichtig solche Wettbewerbe sind. „In unseren Dörfern sieht man, dass Zukunft gemeinsam gebaut wird. Eine Dorfgemeinschaft erhält wichtige Impulse und kann über eine aktuelle Zustandsbeschreibung ermitteln, wo der Ort derzeit steht und wo er vielleicht ansetzen will, um für seine Bewohnerinnen und Bewohner noch attraktiver zu werden. Es ist aber auch deshalb eine sehr lohnende Aufgabe, sich zu beteiligen, weil dadurch klar wird, wie viele tolle Initiativen und Errungenschaften ein Dorf bereits hat“, so Susanne Simmler. Solche Wettbewerbe seien sehr gut geeignet, um das Zusammenwirken von Kommunalpolitik und –verwaltung auf der einen Seite und der engagierten Bevölkerung auf der anderen Seite auszuloten und viele neue Möglichkeiten zu erkunden. „Der Wettbewerb ist eine wichtige Chance für jeden Ort und ich bin sicher, dass die Kommission schwierige Entscheidungen wird treffen müssen“, erklärte Susanne Simmler.

Bei den Besuchen in den Ortschaften erhalten die Kommissionsmitglieder innerhalb kurzer Zeit alles Wissenswerte über das Dorf und seine Bewohnerinnen und Bewohner. Streitberg beeindruckte als liebenswerter Wohnort mit großem Zusammenhalt und aktivem Dorfleben. Zudem zeigte sich die Kommission beeindruckt von der umfassenden Sanierung einer alten Hofstätte durch eine junge Neubürger-Familie. In Sarrod ging es unter anderem um die Vorbereitungen zur 725-Jahr-Feier mit viel ehrenamtlichen Einsatz, die neuen Bauplätze, aber auch die beiden Gaststätten – für einen kleinen Ort mit 244 Einwohnerinnen und Einwohnern durchaus nennenswert. In Ulmbach begutachtete die Kommission den „Teo“-Markt, der für die Nahversorgung der Menschen im Ort wichtig ist, aber auch den Spielplatz und das Schwimmbad, die ohne Initiative der Bevölkerung nicht möglich wären. In Wallroth schließlich ging es neben dem regen Vereinsleben auch um Zukunftsprojekte, wie die Umgestaltung des ehemaligen Zirkusgeländes, den Ferienhof Larbig Art, aber auch räumliche Möglichkeiten für die Vereine.

Seitens des Main-Kinzig-Kreises besteht für Kommunen und Privatpersonen unabhängig vom Wettbewerb die Möglichkeit, über das Programm „Ländlicher Raum“ gezielt Unterstützung für besondere Projekte und Maßnahmen zu beantragen, etwa bauliche Investitionen in den Ortskernen. „Solche Anreize und Förderungen sind sehr wichtig für zahlreiche Projekte und wir haben in den vergangenen Jahren über dieses Programm viel bewegen können“, erklärt Susanne Simmler. Gerade durch den Umbau und die Sanierung von nicht genutzten Gebäuden in den Ortskernen sei vielfach wieder Leben eingekehrt. Ein weiterer wichtiger Faktor kommunaler  Daseinsfürsorge und Vorsorge ist der konsequente Ausbau des Breitbandnetzes im Main-Kinzig-Kreis. „Damit schaffen wir gleiche Lebens- und Arbeitsbedingungen auf dem Land und in der Stadt. Denn der Zugang zu schnellem Internet ist in der Arbeitswelt ein großer Vorteil und für die Kommunen ein wichtiger Standortvorteil“, so Susanne Simmler weiter. Derzeit wird über die Breitband Main-Kinzig GmbH und mit Unterstützung von Bund und Land Glasfaser direkt in die Wohngebäude gelegt, um kostenlose Gigabit-Anschlüsse zu ermöglichen.

„Unser Dorf hat Zukunft“ findet zum mittlerweile 37. Mal in Hessen statt. Drei Landkreise wurden zu einer Region zusammengefasst: Neben dem Main-Kinzig-Kreis sind das der Hochtaunus-Kreis und der Landkreis Waldeck-Frankenberg. Bei der Rundreise der Kommission unter der Leitung von Sigrid Göbel (Landkreis Waldeck-Frankenberg) sammelt die Bewertungskommission zahlreiche Informationen und stellen zu jedem Dorf viele Fragen. Es geht um Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen, soziales Engagement und kulturelle Aktivitäten, aber auch den Bereich Baugestaltung und Siedlungsentwicklung, die Grüngestaltung im Dorf und den Bezug zur Landwirtschaft. Die beiden Erstplatzierten nehmen am Landesentscheid teil. Für die Teilnahme am Regionalentscheid gibt es Preisgelder in Höhe zwischen 1000 und 5000 Euro zu gewinnen.

„Bis zur Entscheidung der Kommission müssen wir uns noch gedulden, aber swir drücken unseren Orten im Main-Kinzig-Kreis natürlich die Daumen, dass sie bei der Begutachtung im vorderen Bereich landen. Verdient hätten sie es sicherlich alle“, sagte Susanne Simmler.

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