Bürgermeisterin Monika Böttcher zeichnet Teilnehmer am Projekt „Soziale Jungs“ aus
Einmal pro Woche haben Artun, Elias, Ilias, Mica, Nico, Fabian und Silas nach Schulschluss die pädagogischen Fachkräfte in einer der städtischen Kitas beziehungsweise im Hort unterstützt und dabei die Vielseitigkeit des Erzieherberufs kennengelernt. Der 15-jährige Artun ist noch immer begeistert, wie schnell sich die Kinder seinen Namen gemerkt und ihn akzeptiert haben. „Wir haben viel zusammen gespielt und manchmal habe ich auch einen Streit geschlichtet“, erzählt er. Auch der gleichaltrige Elias berichtet vom gemeinsamen Spiel oder der Vorbereitung des Nachmittagssnacks. Ilias wiederum hatte als leidenschaftlicher Fußballer besonders viel Freude daran, die Fußball-AG zu leiten, und Nico, der im Hort unterstützt hat, erzählt von vielen Runden „Schlauer Fuchs“, die er mit den Kindern gespielt hat. Einig sind sich alle, „dass es ganz viel Spaß gemacht hat“, bringt es Mica auf den Punkt.
Ob es auch eine berufliche Perspektive sein könnte, da möchten sich die Jungs, die an diesem Nachmittag in den Kinderclub und Bonis Treff zur Übergabe der Urkunden durch Bürgermeisterin Monika Böttcher gekommen sind, nicht festlegen. Aber es ist eine Option, die sie mitdenken möchten. „Für einige Jungs war das Projekt in den vergangenen Jahren tatsächlich ein Sprungbrett in einen sozialen Beruf“, erzählt Jugendbetreuer Tufan Yomolcay. Bis zu zehn Jungs nehmen seit Beginn des Projekts 2013 jährlich daran teil.
Bürgermeisterin Monika Böttcher lobte das soziale Engagement der Jugendlichen und warb für den Beruf des Erziehers. „Wir brauchen pädagogische Fachkräfte und besonders auch männliche Erzieher, damit Kinder beide Rollenbilder kennenlernen. Dabei ist das Aufgabenfeld äußerst spannend und vielseitig. Zudem haben wir die Rahmenbedingungen in unseren Kitas deutlich aufgewertet, sowohl hinsichtlich der Bezahlung als auch der Ausstattung“, so die zuständige Dezernentin.
Das Maintaler Projekt „Soziale Jungs“ ist angelehnt an das gleichnamige Projekt des Bundesverbandes des Paritätischen Bildungswerkes (http://www.sozialejungs.de/). Es sieht vor, dass die Jungs in einem Zeitraum von etwa acht Monaten für insgesamt circa 100 Stunden Aufgaben in sozialen Einrichtungen übernehmen, vorrangig in Maintaler Kindertageseinrichtungen. Dort lesen sie beispielsweise vor, spielen oder basteln mit den Kindern.
Neben Tufan Yomolcay werden die Teilnehmer von Larry James betreut. Die qualifizierten Ansprechpartner aus den städtischen Kinder- und Jugendhäusern begleiten die Jugendlichen während des gesamten Projektzeitraums. In Kürze beginnt die nächste Runde. Interessierte können sich im Kinder- und Jugendhaus Bischofsheim bei Tufan Yomolcay oder im Kinderclub/ Bonis Treff bei Larry James melden.
Quelle: Stadt Maintal