Südosthessen (ots) – (lei) Mit der Umstellung der Uhr von Sommer- auf Winterzeit
am vergangenen Wochenende hat die dunkle Jahreszeit begonnen und wie jedes Jahr
steigt damit auch das Risiko für Wohnungseinbrüche. Wie in den vergangenen
Jahren reagiert die hessische Polizei auf dieses Phänomen und verstärkt ihre
landesweiten Maßnahmen gegen Wohnungseinbruchdiebstähle.
In den kommenden Monaten werden neben gezielten Fahndungsaktionen auch vermehrt
präventive Maßnahmen ergriffen. Dabei setzt die Polizei verstärkt auf technische
Unterstützung sowie umfassende Aufklärung für die Bevölkerung, um mögliche Täter
abzuschrecken. So werden etwa Fußstreifen in Wohngebieten gelaufen oder gezielte
Personen und Fahrzeugkontrollen zur Entdeckung potentieller Täter vorgenommen.
Unterstützt werden die Maßnahmen mit moderner Technik, wie der Prognosesoftware
“KLB-operativ”. Die Software leitet aus polizeilichen Datenbeständen räumliche
und zeitliche Wahrscheinlichkeiten zu Wohnungseinbrüchen ab und erkennt damit
Verhaltensmuster von sogenannten reisenden Tätern. Die Fallzahlen im Bereich des
Wohnungseinbruchdiebstahls machen deutlich, dass sich die Investition und
Personal und Technik auszahlt: Auch wenn die Fallzahlen für das Polizeipräsidium
Südosthessen im Jahr 2024 gemäß dem Landestrend angestiegen sind (927 Taten /
2023: 787), so liegen diese weiterhin deutlich unter dem Niveau der Jahre vor
der Pandemie, in denen vierstellige Werte registriert wurden.
Auch Bürgerinnen und Bürger können dabei helfen, ihr Zuhause sicherer zu machen:
Mit dem richtigen Verhalten und moderner Sicherungstechnik lässt sich viel
erreichen. Die Polizei rät, insbesondere in der dunklen Jahreszeit einige
grundlegende Sicherheitsvorkehrungen zu treffen:
– Achten Sie darauf, dass Fenster und Türen auch bei kurzen
Abwesenheiten stets gut verschlossen sind. Denken Sie daran:
Gekippte Fenster sind offene Fenster und von Einbrechern leicht
zu öffnen!
– Verwenden Sie Sicherheitstechnik wie Fenster- und Türsicherungen
sowie Alarmanlagen, um Einbrecher abzuschrecken.
– Beleuchtung rund um das Haus kann helfen, potenzielle Täter
abzuschrecken. Bewegungsmelder und Timer sind hier nützlich.
– Informieren Sie Nachbarn und behalten Sie verdächtige
Beobachtungen im Blick. Ein gutes nachbarschaftliches Netzwerk
kann Einbrüche verhindern.
– Geben Sie keine Hinweise auf Ihre Abwesenheit, wie z. B. in
sozialen Netzwerken oder auf Ihrem Anrufbeantworter.
– weitere Informationen finden Sie unter anderem auf folgender
Homepage: https://www.k-einbruch.de/
Zusätzlich bietet das Polizeipräsidium Südosthessen eine kostenlose
Einbruchschutzberatung an. Fachleute des Stabsbereichs Prävention geben
wertvolle Tipps zur Sicherung von Wohnhäusern und Wohnungen. Sie erreichen die
Expertinnen und Experten unter der Rufnummer 069 8098-2424.
Dass Einbrecher sich den Schutz der Dunkelheit zu Nutze machen, zeigt sich an
der Tatsache, dass die Polizei auch in den ersten Tagen nach der Zeitumstellung
entsprechende Taten verzeichnete. Nach dem Diebstahl eines Waffenschranks in
Maintal am Sonntag (wir berichteten gestern) schlugen Unbekannte in den
Landkreisen Offenbach und Main-Kinzig insbesondere am Montag wieder zu:
In Dietzenbach etwa waren Langfinger in der Berliner Straße (120er-Hausnummern)
zugange. Dort hatten sie in der Zeit zwischen 16.10 Uhr und 18 Uhr das
Küchenfenster eines Reihenhauses aufgehebelt und Schmuck im Wert von mehreren
tausend Euro gestohlen. Auf gleiche Weise taten sie es auch im Zeitraum zwischen
15 Uhr und 17 Uhr an einem Reihenhaus mit 60er-Nummer in der Barbarossastraße.
Über die Beute liegen hier jedoch noch keine Informationen vor.
Bereits gegen Mittag (10.50 bis 12.45 Uhr) waren Fremde im Trieler Ring in
Seligenstadt am Werk, wo sie die Terassentür eines Einfamilienhauses mit
50er-Hausnummer versuchten aufzuhebeln. Daran scheiterten sie jedoch, sodass es
hier bei Sachschaden blieb, der aber auf über 2.000 Euro geschätzt wird.
Zur Anzeige gebracht wurde am Montagmorgen darüber hinaus ein versuchter
Einbruch im Berliner Ring in Hainstadt. Hier wollten Kriminelle auf einem
Anwesen mit 10er-Hausnummer eine Tür aufbrechen, was jedoch ebenfalls misslang.
Zu einer gleichermaßen kuriosen wie noch unklaren Tat kam es am frühen
Nachmittag in der Frankfurter Straße in Maintal-Dörnigheim. Dort hatte eine
Bewohnerin eines Mehrfamilienhauses mit einstelliger Hausnummer gegen 13 Uhr ein
Geräusch in ihrer Wohnung wahrgenommen und kurz darauf festgestellt, dass eine
Bratpfanne mit Essen im Flur fallen gelassen wurde. Zudem stellte sie fest, dass
zwei Schubladen in der Küche offenstanden und durchwühlt wurden. Im Wohnzimmer
sei zudem ein Ordner geöffnet und duchsucht worden, so die Angaben der Frau, die
anschließend die Polizei verständigte. Entwendet wurde offensichtlich nichts,
sodass der Fall für die Beamten bislang recht rätselhaft ist.
Ungebetenen Besuch auch an einem Aussiedlerhof im Steinauer Ortsteil Sarrod:
Kurz vor halb 12 am späten Sonntagabend hatten Einbrecher dort eine Terassentür
eingeschlagen, nachdem sie es zuvor offenbar nicht schafften, diese
aufzubrechen. Ein Zeuge war auf den Krach aufmerksam geworden und hatte das
Licht eingeschaltet; anschließend brauste ein Fahrzeug davon. Wohl auch Dank des
Zeugen blieb es glücklicherweise beim Versuch.
Zeugen der jeweiligen Vorfälle melden sich bitte bei der zuständigen
Kriminalpolizei (Landkreis Offenbach: 069 8098-1234 / Main-Kinzig-Kreis: 06181
100-123).
Quelle: Redaktion MKK Echo

