Es gibt in Deutschland nur ein Museum für Kloßpressen, und im 19. Jahrhundert wurden Kirchen nach einem Bauplan in Serie gefertigt: Mit diesen Erkenntnissen und vielen schönen Eindrücken kehrte eine Delegation der Stadt Nidderau aus Gehren zurück. Die über 40-köpfige Gruppe pflegte einmal mehr den seit über 30 Jahren bestehenden Kontakt mit der Partnerstadt in Thüringen.
Der ehemalige Gehrener Ortsteilbürgermeister Andreas Utnehmer und sein frisch gewählter Nachfolger Michael Gohritz sowie die Ortsteilräte Mathias Nicolai und Thomas Krauße begrüßten die Delegation, in der der Nidderauer Angelsportverein stark vertreten war. Auch Ehemalige aus dem Partnerschaftskomitee und der Nidderauer Kultur-, Sport- und Gesundheitsausschussvorsitzende Sam Pfeifer gehörten der Gruppe an.
Die Stadtkirche von Gehren soll zur Kulturkirche werden. Über dieses Projekt informierte der Förderverein Schinkel-Normalkirche bei einer Besichtigung. Der Verein arbeitet aktuell an der Restaurierung von gut erhaltenen Wandmalereien, die unter einer Farbschicht entdeckt wurden. Die ab 1833 im klassizistischen Stil erbaute Stadtkirche ist eine so genannte Schinkel-Normalkirche. Karl Friedrich Schinkel, der „Baumeister Preußens“, hatte einen weitestgehend einheitlichen Bauplan für Landkirchen in Preußen aufgestellt, um Baukosten zu sparen.
Klöße, eines der traditionellen Thüringer Gerichte, gab es zum Mittagessen. Anschließend stand die Besichtigung des 1. Kloßpressenmuseums im benachbarten Großbreitenbach an. Die Abteilung mit den kulinarischen Werkzeugen ist Bestandteil des Thüringer Wald-Kreativ-Museums, das zudem viele Details des historischen Thüringer Lebens wie Porzellan, Forstbewirtschaftung und die Herstellung von Kräuterelixieren mitsamt Heilkräutergarten abdeckt.
Bei Kaffee, Kuchen und Thüringer Rostbratwürste im Rathaus Gehren überreichte Kulturbeauftragte Julia Huneke dem neu gewählten Ortsteilbürgermeister Michael Gohritz ein Präsent zur Amtseinführung mit den besten Grüßen des Magistrats der Stadt Nidderau. Besucht wurde zuletzt das neu eingerichtete Museum in den ehemaligen Amtsstuben im Obergeschoss des Rathauses. Moderne Technik ermöglicht die digitale Auferstehung des Schlosses. Mit einem Rundgang durch die Ruine im Schlosspark klang der Besuch aus.
Die tolle Gastfreundschaft bei einem ereignisreichen und informativen Besuch der Partnerstadt ist keine Einbahnstraße. Zum Abschied sprach die Nidderauer Delegation eine Einladung für das Jahr 2025 aus.
Quelle: Redaktion MKK Echo