HSG Hanau muss sich mit 25:29 den Bergischen Panthern geschlagen geben
Den Beginn der Spielzeit 2025/26 in der 3. Liga Süd-West hatte sich die HSG Hanau anders vorgestellt: Am Samstagabend trafen die Grimmstädter in der Main-Kinzig-Halle auf die Bergischen Panther und trennten sich mit einer 25:29 (12:13)-Niederlage von den Raubkatzen aus Burscheid. Obwohl Hanau gerade in der Abwehr eine starke Leistung zeigte, war es am Ende der Angriff, in dem das Team zu viele Chancen liegen ließ. Hauptsponsor des ersten Heimspieltages war Bad & Fliese Mistygacz – der Partner für Badsanierung in Hanau.
„Ich selbst hatte mir meinen Einstand hier in Hanau anders vorgestellt“, sagte der neue HSG-Cheftrainer Axel Spandau, der am Samstagabend erstmals in einem Pflichtspiel für Hanau an der Seitenlinie stand. „Wir haben heute äußerst viele klare Chancen verworfen, so gehen die Bergischen Panther hier als der verdiente Sieger vom Feld. Meine Mannschaft kann eigentlich viel mehr – das hat sie in der Vorbereitung gezeigt. Aber ein Saisonspiel ist eben etwas anders.“
Hanau hatte die Saison 2025/26 eine Woche später als die restliche Staffel Süd-West begonnen. Grund war die Verlegung der Partie gegen den TV Gelnhausen am 1. Spieltag. Das erste Heimspiel der neuen Saison war dabei auch die Premiere für das neue Partnerschaftskonzept der Blau-Weißen. Bei „WIR & IHR – GEMEINSAM“ ist anstelle eines Hauptsponsors bei jedem der 15 Heimspiele ein anderes Unternehmen auf der Trikotfront der Grimmstädter sichtbar und wird so zum Teil der Story rund um die Hanauer Handballer.
In der Hanauer Main-Kinzig-Halle bekamen die Zuschauer ein rassiges Duell zweier abwehrstarker Mannschaften zu sehen, die sich von der ersten Sekunde an keinen Millimeter Raum schenkten. Dabei hatte Spandau direkt einen seiner beiden neuen Akteure in die Startformation beordert: Lukas Böhm (kam aus Vinnhorst) erhielt reichlich Spielzeit, erzielte vier Tore und warf sich auch in der Abwehr in jeden Zweikampf. Der neue Hanauer Spielmacher Jan-Philipp Winkler, der später für Jan-Eric Kleemann (ehemals Ritter) eingewechselt wurde, zeigte ebenfalls ein ansprechendes Spiel.
Hanau mit starker Abwehrleistung aber schwacher Chancenverwertung
Kreisläufer und HSG-Topscorer David Rivic war es, der Hanau beim 4:2 (7. Minute) erstmals mit zwei Toren in Führung brachte, doch der Vorsprung war nur von kurzer Dauer. Die Panther profitieren von einigen verworfenen Möglichkeiten der Hausherren, glichen beim 5:5 aus und gingen selbst in Front – eine Führung, welche die Burscheider bis zur Pause nicht mehr aus der Hand gaben. Julian Fulda gelang es aber – nach einem sehenswerten Spielzug – für Hanau zum 12:13 (30.) zu verkürzen, während Benedikt Müller im HSG-Kasten mehrere Möglichkeiten der Panther entschärfte.
„Natürlich haben wir uns das heute anders vorgestellt. Wir wollten zu Hause erfolgreich in die Saison starten und hatten uns viel vorgenommen“, erklärte Hanaus Jan-Eric Kleemann. Der Mittelmann hatte bei der Ziehung der Spieltags-Hauptsponsoren im August Bad & Fliese Mistygacz aus der Lostrommel gefischt. „Einiges konnten wir umsetzen, einiges auch nicht. Das hat im Endeffekt dazu geführt, dass man gegen einen guten Gegner zu Hause die Punkte leider nicht holt.“
Auch zu Beginn des zweiten Durchgangs blieben Tore weiterhin Mangelware. Während Hanau bissig verteidigte und sich einige Bälle eroberte, hatte die Spandau-Sieben im gebundenen Spiel nach vorne so ihre Probleme. Mit einem sehenswerten Wurf von neun Meter markierte Böhm aber den 14:14-Ausgleich, ehe Rivic die Gastgeber wieder mit 16:14 in Front brachte (39.).
„Hatten keine Sicherheit in unserem Spiel“
„Gegen einen gut eingestellten Gegner haben wir heute einfach zu viele äußerst klare Chancen verworfen“, monierte Spandau, der in der Folge mit ansehen musste, wie seinem Team der Vorsprung wieder entglitt: „Wir hatten keine Sicherheit in unserem Spiel und als es dann in die Crunchtime ging, kamen auch noch die technischen Fehler dazu.“ Die Folge: Die Panther glichen aus und hatten plötzlich wieder mehr vom Spiel.
Die 20:18-Führung der Panther (47.) brachte Hanau in die Bredouille, auch weil Keeper Robin Eigenbrod auf Seiten der Gäste mehr und mehr zum Faktor wurde. Bergold, Kleemann & Co. stemmten sich allerdings erneut dagegen: Dennis Gerst warf sich in den Panther-Abwehrriegel und zog eine Zeitstrafe sowie den fälligen Strafwurf, den HSG-Youngster Sebastian Hein sicher zum 21:21-Ausgleich verwandelte (52.).
Kurz vor der Schlussphase wurde es dann hektisch. Bis zum 22:23 (54.) war Hanau an seinem Gegner dran, doch obwohl die Grimmstädter danach ihren Gegner in das Zeitspiel zwangen, gab man den Ball im Angriff durch einen Schrittfehler wieder aus der Hand. Die Bergischen Panther erhöhten mit nur noch drei Minuten auf der Uhr auf 25:22 und entschieden das Spiel mit ihrem 28:24 gegen die offene Hanauer Manndeckung.
„Wir haben uns einfach nie absetzen können“, sagte der Hanauer Coach am Mikrofon. „Unser Abschlussverhalten muss besser werden. Heute gab es eine große Erwartungshaltung in der Main-Kinzig-Halle, gerade nach unseren letzten, erfolgreichen Vorbereitungsspielen. Jetzt müssen wir auswärts zeigen, dass wir es können und wollen dort unsere Chancen besser nutzen.“
Die nächsten Wochen hat die HSG Hanau drei Auswärtsspiele vor der Brust und trifft dabei am Samstagabend, 6. September in der Fremde auf die SGSH Dragons.
Aufstellung Hanau: Khan, Müller; Kleemann (2), Hein (3/3), Jusys, Gerst, Böhm (4), Müller, Schröder, Scharriär, Rivic (6), Bergold (1), Winkler (4), Gernoth, Schiefer (3), Fulda (2).
Aufstellung Bergische Panther: Eigenbrod, Mohr; Müller (1), Hermann (1), Meurer (4), Taymaz (3), Lindemann (4), Zulauf, Exner (5/1), Vornehm (2), Schütte, Ballmann (6/2), Schön (3).
Zeitstrafen: 4:4 Min. – Siebenmeter: 3/5:3/8. – Zuschauer: 411 – Schiedsrichter: Tobias Hägele / Stefan Schmid-Denzinger.
Bild: Rückraumspieler Lukas Böhm (am Ball) und die HSG Hanau sind mit einer Niederlage gegen die Bergischen Panther in die Saison gestartet.
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Quelle: Redaktion MKK Echo
