Die Stadt Nidderau teilt mit:
Die Alfred-Dregger-Medaille, die höchste Auszeichnung der CDU Hessen, konnte er im vergangenen Jahr noch persönlich entgegennehmen. Die Verleihung der Ehrenbürgerwürde, der höchsten Auszeichnung der Stadt Nidderau, blieb ihm nur um wenige Tage verwehrt: Helmut Weider ist am 27. Juni im Alter von 94 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben. Die Stadt Nidderau trauert um einen verdienten Bürger und engagierten Kommunalpolitiker. „Helmut Weider hat die Geschichte dieser Stadt über 50 Jahre und an vielen Stellen mitgeprägt. Seine Tatkraft, aber auch seine Menschlichkeit werden wir vermissen“, würdigt Bürgermeister Andreas Bär den Träger des Bundesverdienstkreuzes im Namen von Magistrat und Stadtverordnetenversammlung.
Politik, Ehrenamt und tief verwurzelt in der Landwirtschaft: Diese Trilogie bestimmte das Leben von Helmut Weider. 1930 in Windecken geboren, bewirtschaftete der gelernte Landwirt nach der Heirat mit seiner 2022 verstorbenen Gattin Gisela den Weiderhof in Ostheim, der heute als Bürgerhof Zentrum des Vereinslebens ist. Als hauptamtlicher Stadtrat von Nidderau von 1984 bis 1990 erlebte er den Höhepunkt seiner politischen Laufbahn, die 1970 als Gründungsmitglied der CDU Ostheim begonnen hatte. In der CDU Nidderau und der CDU Main-Kinzig wirkte Weider über Dekaden als Vorstandsmitglied, Abgeordneter und Schatzmeister. Mit Leistung und Tatkraft sei er zum Gesicht und Vorbild der CDU geworden, hieß es in der Laudatio zur Verleihung der Alfred-Dregger-Medaille.
Auch in der Stadt Nidderau sind viele Vorhaben untrennbar mit CDU-Urgestein verbunden: Weider führte den Vorsitz der Verbandsversammlung Mittelpunktschwimmbad Nidderau, dem heutigen Nidderbad, war Mitbegründer der Bürgerstiftung Nidderau und knüpfte nach der Wende die ersten Kontakte zur Partnerstadt Gehren. Selbst bei der Realisierung des anstehenden Baugebiets Mühlweide 2 zwischen Windecken und Ostheim unterstützte er bis zuletzt die Verwaltung bei Verhandlungen mit Grundstückseigentümern.
Als Landwirt bewirtschaftete Helmut Weider einen Hof von 50 Hektar Größe, fand aber dennoch die Zeit, sich für seinen Berufsstand einzusetzen. 23 Jahre lang bekleidete er das Amt des Vorsitzenden des Kreisbauernverbandes, war Geschäftsführer einer Tochtergesellschaft des Hessischen Bauernverbandes und engagierte sich im Vorstand des Bundesverbandes der landwirtschaftlichen Krankenkassen.
Ehrenamtlicher Richter am Sozialgericht, Vorstand der evangelischen Kirchengemeinde Ostheim, aktiv in vielen Vereinen, von der Feuerwehr über den Heimat- und Geschichtsverein bis hin zum Kaninchenzuchtverein: Das gesellschaftliche Wirken von Weider kannte kaum Grenzen. Die Vita des Vaters von zwei Töchtern zieren über 60 Auszeichnungen, Ehrenurkunden und -medaillen.
Die Verleihung der Ehrenbürgerwürde als siebte Person in der Geschichte der Stadt Nidderau erlebte Helmut Weider nicht mehr. „Rückblickend bedanke ich mich bei unserem Herrgott für ein abwechslungsreiches und erfülltes Leben mit Höhen und Tiefen“, notierte er schon vor Jahren auf seiner Homepage. „Mit Helmut Weider verlieren wir nicht nur einen immens engagierten Kommunalpolitiker, sondern vor allem einen allseits geschätzten Menschen, der sich auf vielerlei Art und Weise um unsere Stadt verdient gemacht hat“, spricht Bürgermeister Bär den Angehörigen Beileid aus
Quelle: Stadt Nidderau