Unter dem Motto „Stimmen der Vielfalt“ verwandelte das Deutsche Chorfest 2025 die Stadt Nürnberg vom 29. Mai bis 1. Juni in ein Mekka der Chormusik. Mit dabei: Die Sängervereinigung Nidderau-Windecken e.V., die gemeinsam mit rund 400 weiteren Chören aus ganz Deutschland die fränkische Metropole zum Klingen brachte.
Vielfalt auf allen Bühnen
Das Chorfest bot mit über 600 Konzerten ein beeindruckendes Programm, das von klassischen Werken bis zu modernen Pop-Arrangements reichte. Die Sängervereinigung Nidderau-Windecken präsentierte sich mit zwei Tageskonzerten dabei als Teil dieses musikalischen Großereignisses und trug mit ihrem Auftritt zur bunten Klangvielfalt des Festivals bei. Die Konzerte, bei denen Chöre jeweils rund 20 Minuten Programm gestalteten, fanden an zahlreichen historischen und modernen Spielstätten in ganz Nürnberg statt – vom Hauptmarkt über Kirchen bis hin zum Germanischen Nationalmuseum. Der Popchor niddersound der Sängervereinigung, der zusammen mit zwei weiteren befreundeten Popchören aus Dietesheim und Dauernheim unter dem Namen „project-K“ in Chorgemeinschaft auftrat, beeindruckte mit über 80 Sängerinnen und Sängern ihr Publikum in der Hochschule für Musik und im Heilig-Geist-Saal. Von dem atmosphärischen Popsong „Believer“ der Imagine Dragons über das epische „Skyfall“ von Adele, bis hin zu dem mitreißenden „Shut Up And Dance“ der amerikanischen Rockband Walk the Moon, war für jeden Musikgeschmack etwas dabei. Ein begeistertes Publikum, stehende Ovationen und langanhaltender Applaus waren der Lohn für die vielen Monate harter Vorbereitungszeit, die hinter den Sängerinnen und Sängern lagen.
Ein Erlebnis für Publikum und Aktive
Für die Sängervereinigung waren die Auftritte von „project-K“ in Nürnberg einer der Höhepunkte des Chorjahres. Neben den eigenen Konzerten nutzten die Mitglieder die Gelegenheit, andere Ensembles zu hören und sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Dazu gehörte auch eine ganz besondere weitere Aktion.
Flashmob im Nürnberger Bahnhof: 200 Stimmen feiern Grönemeyers „Mambo“
Am Nachmittag verwandelte sich nämlich der Nürnberger Hauptbahnhof in eine große Bühne: Chorleiter Thomas Kiersch organisierte einen mitreißenden Flashmob, bei dem annähernd 200 Sängerinnen und Sänger Herbert Grönemeyers Hit „Mambo“ anstimmten. Die Aktion zog zahlreiche Passanten in ihren Bann. Mitten im geschäftigen Bahnhof stimmten die Beteiligten begeistert in den bekannten Song ein und sorgten für eine ausgelassene Atmosphäre. Die Idee hinter dem Flashmob: Menschen für Chormusik zu begeistern und Gemeinschaft erlebbar zu machen – ein Ziel, das mit dem schwungvollen Auftritt eindrucksvoll erreicht wurde.
Thomas Kiersch setze mit seiner Initiative beim Chorfest in Nürnberg ein musikalisches Ausrufezeichen und zeigte, wie viel Freude gemeinsames Singen bereiten kann.
Gemeinschaft im Mittelpunkt
Da die Gemeinschaft in der Sängervereinigung großgeschrieben wird, organisierte der Verein für alle Interessierten, die nicht aktiv in Nürnberg auf der Bühne standen, die Alternative im Rahmen einer Tagesfahrt ebenfalls Teil dieses außerordentlichen Festes zu werden. Neben den zahlreichen musikalischen Veranstaltungen bot diese Fahrt noch weitere kulturelle Highlights.
Ein weiterer schöner Programmpunkt war der Besuch des Albrecht-Dürer-Hauses. Das Haus hat für Windecken eine besondere Bedeutung, denn eine gebürtige Windeckerin, Tochter einer Windecker Sängerin macht dort fachkundige Führungen: Claudia Zimmermann, geborene Partes.
Sie geleitete durch drei Stockwerke, erklärte Gemälde und vermittelte einen Einblick in das häusliche Umfeld und die Werkstatt des Künstlers. Beeindruckend zum Beispiel die Vielzahl der Farben, die ihm damals schon zur Verfügung stand und die noch neben den Pinseln im Wandregal feinsäuberlich aufgereiht stehen.
Dass sie besonderen Wert auf Authentizität legt, zeigte Claudia Zimmermann, die als Agnes Dürer durch das Museum führte, dadurch, dass sie während der Führung die traditionelle Frauenkleidung jener Zeit trug: Die weiße „Hausfrauenhaube“, einen knöchellangen weit ausholenden Rock, weiße Schürze mit Gürtel, der zum Einhängen von Handtasche und Schlüssel diente. Agnes entwickelte sich zu einer geschickten Geschäftsfrau, die ihrem Mann bei der Vermarktung seiner Werke und bei Empfang und Bewirtung der zahlreichen Hausgäste geholfen hat. Dürers Gemälde, Holzschnitte und Kupferstiche, machten ihn schon zu Lebzeiten bekannt. So gehörte das Ehepaar zu den wohlhabenden und angesehenen Bürgern Nürnbergs.
Gemeinsamer Abschluss bei Essen und Gesang
Zum Abschluss dieses ereignisreichen Tages trafen sich dann alle Beteiligten zum gemeinsamen Abendessen, bei dem der Tag mit guten Gesprächen und dem ein oder anderen gesungenen Lied ausklingen konnte.
Dieser Ausflug nach Nürnberg, die Atmosphäre, die Gemeinschaft und Begeisterung wird den Chormitgliedern und allen Besuchern noch lange in Erinnerung bleiben.
Quelle: Redaktion MKK Echo