Dienstag, März 18, 2025
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Integration: Aufwachsen in Deutschland

Maintaler Integrationsbeauftragte führt Interviews mit den Kindern von Zugewanderten
Die Aussicht auf ein besseres Leben zog viele Zugewanderte im letzten Jahrhundert nach Deutschland. Doch es dauerte, bis Deutschland für sie zu einem Zuhause wurde. Bei den meisten blieb eine enge Verbundenheit zu ihrem Heimatland. Für deren Kinder war das Aufwachsen in Deutschland hingegen selbstverständlich. Und doch gab es noch das Land der Eltern mit seiner Kultur und seinen Traditionen. Wie hat diese zweite Generation ihre Kindheit erlebt?

Darum geht es in einem neuen Projekt der Maintaler Integrationsbeauftragten Verena Strub.

Im Jubiläumsjahr der Stadt Maintal 2024 erzählten 13 Menschen, wie und warum sie nach Deutschland gekommen sind – um Geld zu verdienen, der Liebe wegen oder auf der Flucht vor Krieg und Verfolgung in der Heimat. Gemeinsam ist ihnen, dass sie geblieben sind und sich in Maintal ein neues Leben aufgebaut haben. Zu diesem Leben gehören meist auch Kinder, die in Deutschland geboren, mit deutschen Freunden, der deutschen Sprache und Kultur aufgewachsen sind. Gleichzeitig sind sie mit der Muttersprache ihrer Eltern und deren Kultur großgeworden. Diese Erfahrungen teilen sie mit vielen anderen ihrer Generation. Ihre Erlebnisse, die Prägung durch mitunter ganz unterschiedliche Kulturen sind Gegenstand einer Interview-Reihe, mit der Verena Strub die zweite Generation von Zugewanderten in den Blick nimmt.

Im Mittelpunkt stehen Fragen wie: Welche Erfahrungen haben sie als Kinder zugewanderter Eltern gemacht? Welchen Bezug haben sie zum Herkunftsland ihrer Eltern? Wer in der Familie konnte am besten Deutsch und was bedeutete das für die Kinder? Und wo fühlen sie sich heute Zuhause? Die persönlichen Geschichten und Erfahrungen werden in Form von Interviews dokumentiert und veröffentlicht. Sie sollen ein besseres Verständnis für die Herausforderungen und Chancen schaffen, die das Aufwachsen mit einer familiären Migrationsgeschichte mit sich bringt.

„Wir möchten mit diesem Projekt der zweiten Generation von Einwander*innen eine Stimme geben. Ihre Geschichten sind wichtig, um zu zeigen, wie vielfältig das Leben und Aufwachsen in Deutschland ist und wie es ist, mit Bezügen zu zwei oder mehr Ländern zu leben“, erklärt Verena Strub und ergänzt: „Wir wollen die persönlichen Erfahrungen und Perspektiven dieser Menschen sichtbar machen und einen Dialog über Identität und Integration anstoßen.“

Noch ist die städtische Integrationsbeauftragte am Anfang ihrer Reise. Aber sie hat schon erste Interviews geführt, die ihr Interesse an weiteren Kindheits-Biographien geweckt haben. „Ich freue mich sehr auf viele unterschiedliche Erzählungen und bin gespannt, welche Aspekte dabei zur Sprache kommen. Jede Geschichte ist wertvoll, auch wenn sie für die Beteiligten oft wenig spektakulär erscheint“, hofft Strub auf reges Interesse und viele neue Kontakte.

Wer seine Geschichte gerne teilen möchte, kann sich bei der städtischen Integrationsbeauftragten unter integrationsbeauftragte@maintal.de oder unter 06181 400-622 melden.

Bild: Zuwanderungsgeschichten – die 2. Generation
© Stadt Maintal
Zuwanderungsgeschichten – die 2. Generation
Die Integrationsbeauftragte Verena Strub im Gespräch mit einem Teilnehmer für ihr neues Projekt. Dabei geht es darum, wie die Kinder von Zugewanderten das Aufwachsen in Deutschland erlebt haben.

 

Quelle: Redaktion MKK Echo

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