Arbeitskreis Jugendberufshilfe der Landesarbeitsgemeinschaft Arbeit in Hessen informiert sich bei AQA in Hanau
Main-Kinzig-Kreis.– „Wie geht es dir“, fragt Kerstin Einecke, Vorsitzende des Arbeitskreises Jugendberufshilfe, den kleinen Roboter, der neben ihr auf dem Tisch steht. „Danke, gut – und dir?“, erwidert der und ändert kurz darauf seine Augenfarbe von Blau auf Rot. Zu einem Mann, der nach eigener Aussage an diesem Tag „nicht so gute Laune“ hat, sagt der Roboter: „Dann müssen wir mal schauen, was wir tun können, damit deine Laune besser wird.“ 25 Mitglieder des Arbeitskreises Jugendberufshilfe der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Arbeit in Hessen e.V. besuchten kürzlich die gemeinnützige Gesellschaft für Arbeit, Qualifizierung und Ausbildung (AQA) in der Donaustraße in Hanau. Die Gäste wollten sich Input für ihre Arbeit mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen holen und sich deshalb über das Projekt „Einführung in die Robotik“ der AQA informieren.
Gemeinsam mit Florian Vaupel, Bereichsleitung Arbeitsmarktintegration, hieß AQA-Geschäftsführerin Helmtrud Abs die Arbeitskreismitglieder willkommen: „Wir freuen uns über das Interesse an unseren Robotik-Kursen. Bereits im Jahr 2023 haben wir den Plan entwickelt, im Bereich Robotik aktiv zu werden und mit Christopher Meyer einen Dozenten gewonnen, der über Erfahrung in diesem Bereich verfügt. Im April 2024 konnten wir mit dem ersten Kurs starten.“ Florian Vaupel ergänzte, mittlerweile gebe es zwei Kurse: „Der kleine Roboterschein – Einführung in die Robotik“ und „Der große Roboterschein“. „Das niedrigschwellige Angebot wird gut angenommen. Das liegt auch an der zunächst spielerischen Herangehensweise im einführenden Kurs, auf die eine beständig anspruchsvoller werdende Herangehensweise an das Thema ‚Robotik‘ folgt“, berichtete Florian Vaupel.
Anschließend stellte Christopher Meyer das Projekt vor. Unterstützt wurde er von seinen Kolleginnen und Kollegen Jennifer Schäfer, Pawel Amalio und Etienne Rassbach.
Das Seminar „Der Kleine Roboterschein“ läuft seit April 2024 und dauert jeweils drei Monate. Für 2025 sind insgesamt drei Kurse geplant. Sie richten sich an Menschen bis 35 Jahre ohne berufliche Orientierung, die Interesse an Robotik oder dem IT-Bereich haben. Sie dienen der beruflichen Orientierung und haben unter anderem zum Ziel, junge Menschen Grundkenntnisse in Robotik, IT und KI zu vermitteln sowie ihre Teamfähigkeit zu fördern und sie darin zu bestärken, kreative Problemlösungen zu entwickeln. Das Seminar ist praxisorientiert, bietet aber auch theoretische Inhalte. Mithilfe des Bildungssystems Lego Education werden Grundlagen der Robotik und der Programmierung vermittelt. Die Teilnehmenden programmieren am Laptop, konstruieren Roboter und testen deren Funktionen anhand verschiedener Aufgabenstellungen. Zudem werden Berufsfelder vorgestellt, in denen Roboter Aufgaben übernehmen oder Dienstleistungen erbringen. Das Folgeseminar „Der große Roboterschein“ vertieft das erworbene Robotik-, KI und IT-Wissen. Hierzu werden verschiedene Programme, Applikationen und die beiden humanoiden Sozialroboter Nao und Misty II verwendet.
„Innovationen wie KI und Robotik werden die Berufswelt zukünftig prägen. Wir wollen unseren Klienten die Chance geben, sich mit diesen Technologien zu beschäftigen und IT-Kenntnisse zu erwerben“, berichtete Christopher Meyer. Wie erfolgreich die Seminare seien, lasse sich daran ermessen, dass einer der Absolventen mittlerweile bei Google arbeitet und ein zweiter seit wenigen Tagen zum Kollegenkreis gehört. Die AQA befindet sich außerdem im Austausch mit dem Fraunhofer Institut, das dem Team einen Robotergreifarm zur Programmierung und Feinjustierung zur Verfügung stellen will.
Hintergrund
In der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Arbeit in Hessen e.V. sind gemeinnützige Organisationen und Unternehmen zusammengeschlossen, die sozial benachteiligte Jugendliche und Langzeitarbeitslose auf ihrem Weg in den Arbeitsmarkt begleiten.
Die LAG bietet mehrere Arbeitskreise für die Fachleute in den Projekten der Arbeitsförderung und der Jugendberufshilfe. Mindestens eines der jährlichen Treffen dient dazu, sich Input für die eigene Arbeit aus der Praxis der Kolleginnen und Kollegen zu holen. AQA ist eine der etwa 50 Mitgliedsunternehmen, zu denen unter anderem auch die Jugendwerkstatt Hanau e.V. gehört.
Bildunterschrift: Die Mitglieder der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Arbeit in Hessen e.V. zeigten sich sehr interessiert an Informationen rund um das Seminar „Einführung in die Robotik“, das die gemeinnützige Gesellschaft für Arbeit, Qualifizierung und Ausbildung (AQA) seit Frühjahr 2024 für Menschen bis 35 Jahre anbietet.
Quelle: Redaktion MKK Echo