Main-Kinzig-Kreis (kb). Der Arbeitskreis Main-Kinzig der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON) lud interessierte Naturfreunde Mitte Februar zu einem Vortrag über das Rebhuhn in das Naturschutzzentrum in Niederrodenbach ein.
Im Rahmen der auch für Nichtmitglieder öffentlichen HGON-Arbeitskreissitzung präsentierte die Biologin Clara Guckenbiehl in einem Power-Pont-Vortrag darüber, warum das Rebhuhn als „Schirmart“ besonders schützenswert ist, weshalb die Art inzwischen vielerorts so selten ist und wie wir der Art helfen können. Clara Guckenbiehl (M.Sc.) ist bei der HGON – Sitz der Geschäftsstelle ist Echzell in der Wetterau – als Projektmitarbeiterin des Bundesprogramms „Biologische Vielfalt Rebhuhn retten – Vielfalt fördern!“ tätig.
Neben Einblicken in die Lebensweise des Rebhuhns wurde auch das Verbundprojekt „Rebhuhn retten – Vielfalt fördern!“ vorgestellt und aus dem Projektgebiet „Gießener Land und Wetterau“ berichtet. Außerdem erhielten die Besucher einen Einblick in das standardisierte Rebhuhn-Monitoring und es wurden Möglichkeiten zum Mitmachen aufgezeigt.
Feldhamster und Biber
Bei der nächsten öffentlichen Sitzung des Arbeitskreises Main-Kinzig der HGON am Mittwoch, 19. März, im Naturschutzzentrum Niederrodenbach in der Gartenstraße 37 ist der Maintaler Naturschützer Manfred Sattler zu Gast. Er ist Gebietsbetreuer im Feldhamsterland rund um Maintal.
Sattler präsentiert seinen Vortrag „Feldhamster und Biber: Von Sorgenkindern und Überfliegern im Artenschutz“. Die beiden Arten könnten unterschiedlicher nicht sein, was die Populationsentwicklung betrifft. Der Biber geht mittlerweile auch ohne uns Menschen – die ihn einst ausgerottet haben – seinen Weg, während wir dem Feldhamster mit all unserer Hingabe helfen müssen. Er leidet unter einem hessenweiten Schwund. Von den vor 20 Jahren noch 57 Feldhamstergebieten bestehen heute noch zehn; eines erstreckt sich zwischen dem Frankfurter Stadtteil Bergen-Enkheim über Niederdorfelden bis Kilianstädten.
www.hgon-mkk.de
Info-Box:
Das Rebhuhn in Hessen
Als ursprünglicher Bewohner von Steppengebieten war das Rebhuhn bis vor wenigen Jahrzehnten einer der typischen und sehr häufigen Brutvögel der offenen Agrarlandschaft.
Hessen wurde überall außerhalb von Wald- und Siedlungsgebieten bis in die höheren Lagen der Mittelgebirge besiedelt. Als Folge der Intensivierung der Landwirtschaft sind die Vorkommen der Art aber überall massiv eingebrochen, europaweit weist das Rebhuhn mit 94 Prozent Verlusten seit 1980 die stärksten Verluste unter den Landvögeln auf. Im Zuge dieser Entwicklung beschränkt sich das Vorkommen heute vor allem auf die klimatisch begünstigten Niederungsgebiete unter 300 Meter über Normalnull.
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Clara Guckenbiehl präsentierte interessante Erkenntnisse über die Rebhühner
Quelle: Redaktion MKK Echo