Wächtersbach. Einen erschreckend niedrigen Bestand an heimischen Vögeln hat Ullrich Thurnhofer, Vogelschützer und Mitglied der NABU-Ortsgruppe Wächtersbach festgestellt.
Er ruft alle naturliebenden Menschen zur Hilfe auf.
Der Schwund bei den beliebten Vögeln ist auf mehrere Ursachen zurückzuführen ergänzt Volker Laubenthal, Vorsitzender der NABU-Ortsgruppe. Zum einen gibt es immer weniger natürliche Bruthöhlen, in denen die Vögel ihre Jungen aufziehen können und auch Hecken, in denen andere Vogelarten ihre Nester bauen, verschwinden immer mehr aus der Landschaft. Bodenbrüter wie die Feldlerche oder das Rebhuhn finden kaum noch geeignete Flächen für ihre Nester.
Zum anderen sinkt mit dem Insektensterben das Nahrungsangebot eklatant, aber viele Jungvögel sind bei der Aufzucht auf das Protein von Insekten angewiesen. Bei mangelernährten Vögeln leidet zudem das Immunsystem und sie werden anfälliger für Infektionskrankheiten. Hinzu kommt noch die Reduzierung durch Fressfeinde wie Katzen, Marder und Waschbären, die sich ungehemmt vermehren.
Doch was kann der Einzelne dagegen unternehmen? Hier sind vor allem Garten- und Grundstücksbesitzer gefragt. Gestalten Sie Ihren Garten Insektenfreundlich, indem Sie heimische Wildstauden pflanzen und heimische Wildkräuter zulassen. Deren abgeblühte und verdorrten Stengel sollten über den Winter bis ins Frühjahr als Winterquartier für Raupen und Larven stehen bleiben. Eine Hecke biete vielen Tieren Unterschlupf. Vermeiden sie nachts unnötige Beleuchtung wie zum Beispiel durch Solarlampen oder Strahler mit und ohne Bewegungsmelder. Diese tragen massiv zum Insektensterben bei.
Auch Schilfrohr oder Bambusabschnitte, in Nistkästen eingebaut bieten Insekten Überwinterungsmöglichkeiten. Nistkästen in verschiedenen Bauformen bieten unterschiedlichen Vogelarten Wohnraum. Diese gibt es auch mit Marderschutz. Sollten keine geeigneten Wände oder Bäume zur Verfügung stehen an denen man die Kästen, mit dem Flugloch nach Osten oder Südosten ausgerichtet, aufhängen kann, eignen sich auch Holzpfosten, die im Baumarkt erhältlich sind und die man mit Einschlaghülsen im Garten aufstellen kann.
Wer im Sommer Körnerfutter anbieten will, sollte unbedingt fetthaltiges Futter wie zum Beispiel Sonnenblumenkerne und Erdnüsse vermeiden. Getrocknete Mehlwürmer bieten zwar tierisches Protein, doch ihr hoher Salzanteil führt zum Verdursten der Jungvögel.
Futterstellen, in denen die Vögel herumlaufen und koten können, tragen zur Verbreitung von Krankheiten bei. Besser sind Futterautomaten. Katzensicher angebrachte Vogeltränken müssen täglich gereinigt werden, um Ansteckung mit Krankheitserregern zu vermeiden. Wer das beachtet, kann sich auch in Zukunft über Vogelgezwitscher im eigenen Garten freuen.
Fotos:
Nistkästen mit Vorbau bieten Schutz vor Marder und Waschbär.
Vertrocknete Stengel dienen Insekten als Winterquartier
Quelle: Redaktion MKK Echo