Mit Filmen, Applaus und Erinnerungen endet die 51-jährige Geschichte des Schwimmbads
Es war eine Premiere! Erstmals durften auch Nichtschwimmer ohne Schwimmhilfen ins Schwimmerbecken des Maintalbads, ohne dass Schwimmbadleiter Roland Allmannsdörfer nervös geworden wäre. Das Wasser war bereits abgelassen und nur noch vage der typische Schwimmbadgeruch zu vernehmen, als sich das Becken am Freitagabend füllte – und zwar mit den Besucher*innen von zwei ganz besonderen Kino-Vorstellungen.
Dass sich ein Schwimmbecken in einen Kinosaal verwandelt, war einmalig in der 51-jährigen Geschichte des Maintaler Hallenbads. Damit war das Event, das der städtische Fachdienst Kulturelle Bildung unter Leitung von Olivia Metzendorf gemeinsam mit dem Betriebsleiter Roland Allmannsdörfer organisiert hatte, ein fulminanter Schlusspunkt in der Geschichte des Maintaler Schwimmbads. Bevor in wenigen Wochen der Abriss des 1974 errichteten Schwimmbads bevorsteht, erlaubte die Veranstaltung, das Bad noch einmal ganz anders kennenzulernen, alte Erinnerungen wachzurufen und Abschied zu nehmen.
Diese Möglichkeit wollten sich vor allem zahlreiche Maintaler*innen nicht entgehen lassen. Die beiden Vorführungen waren binnen kürzester Zeit ausverkauft – und zwar so schnell, dass durch die zahlreichen zeitgleichen Buchungen ungeplant mehr Tickets in den Verkauf gingen. Aber mit ein wenig Improvisationsgeschick fanden auch die zusätzlichen Gäste noch einen Platz im und am Becken. Insgesamt waren es knapp 500 Besucher*innen, die Kino im Schwimmbad erleben konnten.
Zu sehen waren – thematisch passend – die französische Komödie „Ein Becken voller Männer“, sowie in der Spätvorstellung der aktuelle deutsche Spielfilm „Alter weißer Mann“. Doch die Filmauswahl war für die meisten Gästen zweitrangig. „Wir sind noch einmal gekommen, um uns vom Maintalbad zu verabschieden“, sagte eine Besucherin. Auch die Besonderheit, „Kino in einem leeren Schwimmbecken zu erleben“, war für viele reizvoll. Wann sonst lässt sich auf dem Grund eines Schwimmerbeckens zwei Stunden verweilen, ohne auftauchen und Luft holen zu müssen?
Das gelungene Veranstaltungskonzept würdigten die Besucher*innen daher nach den Vorstellungen mit ausgiebigem Applaus und verließen das Schwimmbad nicht, ohne den Blick noch einmal langsam über das Hallenbad schweifen zu werfen. „Meine Kinder und auch ich haben hier schwimmen gelernt“, war häufig zu hören. Und so verabschiedeten sich viele auch nicht ohne Erinnerungsfotos.
Wer weitere Erinnerungen mit nach Hause nehmen möchte, hat dazu am kommenden Wochenende Gelegenheit: Am Samstag, 1. Februar, sowie am Sonntag, 2. Februar, findet jeweils von 10 bis 14 Uhr ein Flohmarkt im Maintalbad statt. Der Erlös aus dem Verkauf von Poolnudeln, Liegen, Schwimmhilfen und anderen Gegenständen geht an die DLRG Maintal.
Bild: Kino-Event im Maintalbad
© Stadt Maintal
Kino-Event im Maintalbad
Bis auf den letzten Platz waren die Vorstellungen im leeren Schwimmerbecken des Maintalbads ausverkauft.
Quelle: Redaktion MKK Echo