Reddig widerspricht Kritik des Bürgermeisters an neuer Gefährderkategorie
„Der von Bürgermeister Max Bieri erhobene Vorwurf, CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann wolle durch die Einführung eines Registers für psychisch kranke Menschen die Betroffenen stigmatisieren, ist unredlich und verzerrt die Fakten”, stellt Pascal Reddig, Bundestagskandidat der Christdemokraten für Hanau und Umgebung, klar.
Linnemann habe deutlich gemacht, dass es mitnichten darum gehe, psychisch kranke Menschen pauschal vorzuverurteilen. Die Erfahrungen aus den Anschlägen von München 2016, Würzburg 2021, Magdeburg 2024 und nicht zuletzt auch Hanau 2021 hätten aber gezeigt, dass die Täter, die sich allesamt in einer Grauzone zwischen politischem Extremismus und psychischer Vorbelastung befanden, durch die gängigen Raster der Behörden fielen – bis es zu spät war und viele unschuldige Menschen dieses Versagen mit ihrem Leben bezahlen mussten.
Darum sei es, wie von Linnemann gefordert, absolut notwendig, die bisherigen Gefährderkategorien – Rechtsextremismus, Linksextremismus, Islamismus – um eine weitere Kategorie zu ergänzen. „Gefährder mit gemischter und instabiler Motivation”, nennt sie zum Beispiel der Terrorexperte Peter R. Neumann vom King’s College in London. Dabei gehe es ausschließlich um Personen, die eine hohe Gewaltbereitschaft in Verbindung mit psychisch auffälligem Verhalten zeigen.
Erste Pilotprojekte gebe es hierzu bereits. In Nordrhein-Westfalen beispielsweise betreue die Polizei aktuell 350 als auffällig eingestufte Personen. Rund 90 davon konnten nach Einschätzung von Experten stabilisiert werden. Ein wichtiger Faktor sei dabei die bessere Vernetzung der Polizei mit Schulen, Gesundheitsbehörden und psychiatrischen Einrichtungen.
„Es ist schade, dass Bürgermeister Bieri Carsten Linnemann Populismus vorwirft, nur um seinerseits im Wahlkampf aus einer verkürzten Darstellung politisches Kapital schlagen zu wollen. Gerade wir in Hanau haben unsere eigenen leidvollen Erfahrungen gemacht. Für reißerische Schlagzeilen eignet sich das Thema wahrlich nicht”, so Reddig.
Quelle: Redaktion MKK Echo