Kreisausschuss trauert um Hans-Jürgen Freund
Main-Kinzig-Kreis. – Der Main-Kinzig-Kreis trauert um Hans-Jürgen Freund. „Wir müssen Abschied nehmen von einem herzlichen, vielseitigen und in hohem Maße für seine Mitmenschen engagierten Kollegen und Freund“, erklärt Erster Kreisbeigeordneter Andreas Hofmann im Namen des Kreisausschusses. Hans-Jürgen Freund habe all das verkörpert, was Ehrenamt im besten Sinne bewirken könne: solidarisches Helfen, weitsichtiges Gestalten und geselliges Zusammenbringen. Seine vielfältigen Kenntnisse und Interessen habe er zudem in seine 42 Jahre lange Arbeit für den Landkreis Gelnhausen beziehungsweise den Main-Kinzig-Kreis eingebracht. Hans-Jürgen Freund ist im Alter von 81 Jahren gestorben.
Für seine Leistungen im ehrenamtlichen Bereich, in dem er auch eine große Bandbreite verantwortungsvoller Aufgaben über viele Jahre innehatte, ist Hans-Jürgen Freund vielfach geehrt worden. 2016 verlieh ihm Landrat Erich Pipa das Bundesverdienstkreuz. Zuvor hatte er unter anderem 2011 den Preis für besonderes ehrenamtliches soziales Engagement erhalten. Im Mittelpunkt der Ehrungen stand vor allem seine Tätigkeit in der Heinrich-Sauer-und-Josef-Schmidt-Stiftung, die Opfern von Gewaltkriminalität, insbesondere Kindern und Jugendlichen und unverschuldet in Not geratenen Menschen im Main-Kinzig-Kreis hilft. Über einen längeren Zeitraum betreute Hans-Jürgen Freund die größte Zahl der Fälle, die der Stiftung vorgetragen wurden. „Er war das Gesicht und die gute Seele dieser Stiftung“, fasst es Andreas Hofmann zusammen.
Darüber hinaus war Hans-Jürgen Freund als Mitglied der Gelnhäuser Sozialdemokraten in der Stadtverordnetenversammlung und zahlreichen Ausschüssen tätig, engagierte sich im Geselligkeitsverein „Die Schelme“, im Schwimmverein Gelnhausen, als Schöffe am Amtsgericht Gelnhausen und unter anderem auch in Partnerschafts-Initiativen zu Frankreich und Russland, bei der „Lebenshilfe“, in der Arbeiterwohlfahrt und in Gesangsvereinen. Als Geschichtsinteressierter mit Freude am Schreiben arbeitete er am Heimatjahrbuch „Zwischen Vogelsberg und Spessart“ sowie am Mitteilungsblatt des Zentrums für Regionalgeschichte beim Main-Kinzig-Kreis mit. „Hans-Jürgen Freund hat für das Ehrenamt gelebt und sich für das Ehrenamt stark gemacht. Eine solche Vielfalt an Engagements ist wirklich außergewöhnlich und zeigt das Interesse am Menschen und seinem Wohlergehen“, so der Erste Kreisbeigeordnete Hofmann.
Seit seiner Ausbildung im Jahr 1961 war Hans-Jürgen Freund Angestellter des Landkreises Gelnhausen und ab 1974 des Main-Kinzig-Kreises. Vom Kreisbauamt und der Wohngeldstelle über die Finanz-, Steuer und Schulverwaltung bis hin zur Leitung der Verwaltungsstellen Schlüchtern und Gelnhausen sowie des Amts für Umwelt und Naturschutz und zuletzt mit Einsatz im Bereich der Zentralen Sitzungsdienste als Partnerschaftsbeauftragter sammelte er reichlich Erfahrungen und Fachwissen. Als erster „offizieller“ Beauftragter für die Partnerschaften des Kreises sorgte er ab 1996 für zahlreiche Besuche und Begegnungen, insbesondere für junge Menschen, denen er Austausche mit den Bürgerinnen und Bürgern von Kutina, Istra, Lublin und anderen Regionen Europas ermöglichte. 2003 wechselte Hans-Jürgen Freund in den Ruhestand.
„Vielen engagierten Menschen und Weggefährten aus Politik, Vereinen, privaten Initiativen und auch aus unserer Verwaltung wird es so gegangen sein: Die Nachricht hat mich sehr betroffen gemacht. Hans-Jürgen Freund, ein lieber Mensch und überzeugter Verfechter von Menschlichkeit, hinterlässt eine große Lücke“, sagt Erster Kreisbeigeordneter Andreas Hofmann.
Bild: Hans-Jürgen Freund im Jahr 2016 bei der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes.
Quelle: Redaktion MKK Echo