Landrat Thorsten Stolz und Bürgermeister Matthias Möller gratulieren Molkerei Immergut in Schlüchtern zum Unternehmensjubiläum
Main-Kinzig-Kreis. – Seit 130 Jahren ist die Molkerei Immergut am Schlüchterner Standort erfolgreich. Und das soll auch so bleiben: Über die gute wirtschaftliche Lage des Traditionsunternehmens sprach Landrat Thorsten Stolz mit Betriebsleiter Dirk Denhard, Oliver Adametz (Head of Technical Operations), Personalleiterin Katharina Voss und Schlüchterns Bürgermeister Matthias Möller. „Ich beglückwünsche das Unternehmen zu seinem 130-jährigen Bestehen. Hier kann man zurecht von einem Traditionsunternehmen sprechen, das in seiner langjährigen Firmengeschichte dem Standort Schlüchtern stets treu geblieben ist und welches dank seiner Innovationskraft auf gesunden Beinen steht. Das ist nicht nur ein Bekenntnis zur Region, sondern auch zu den Menschen, die das Unternehmen über diesen langen Zeitraum hinweg großgemacht haben“, sagte Thorsten Stolz.
Dirk Denhard und Oliver Adametz gaben den Besuchern einen Überblick über das Produktportfolio und die Firmengeschichte. Gegründet wurde das Unternehmen 1894 als Milchgenossenschaft in Schlüchtern. Bereits 1883 entstand in der Mecklenburgischen Seenplatte eine Immergut-Molkerei, allerdings mit anderen Besitzern. Die beiden Marken Immergut-West und Immergut-Ost wurden 2003 zusammengelegt, nach zwei Weltkriegen, der deutschen Teilung und Wiedervereinigung. Immergut war eine der ersten Molkereien, die sterilisierte Milch anboten und damit schon früh den Kurs setzte für viele weitere Innovationen, die in den nachfolgenden, mehr als hundert Jahren, folgen sollten. Seit 2007 gehört Immergut zur Bauer-Gruppe und ist seit 2014 Teil der Bauer-Holding. Immergut ist ein global agierendes Unternehmen, mit Geschäftsbeziehungen in mehr als 40 Länder. Am Firmenstandort in Schlüchtern arbeiten rund 200 Beschäftigte im Dreischichtbetrieb. Produziert werden mehrere Eigenmarken, aber auch andere Marken für sogenanntes „Co-Packing“.
Das Unternehmen ist auf Lohnabfüllung und Co-Packing spezialisiert. Pro Jahr werden 74 Millionen Kilogramm Milch, Saft und Milchalternativen verarbeitet. In die Produkte fließen mehr als 3000 Rohstoffe. Es sind mehr als 440 verschiedene Artikel bei zirka 340 Rezepturen. Immergut hat mehr als 80 Prozent Exportanteil in der EU und liefert weltweit 200 Millionen Einheiten pro Jahr. Die Molkerei stellt zum Beispiel einen in China sehr beliebten Trinkjoghurt her. Immergut habe in der Branche einen guten Namen und werde eigens für Produktentwicklungen angefragt. „Von der Idee bis zur fertigen Rezeptur ist alles dabei“, erklärt Dirk Denhard. Den allgemeinen Fachkräftemangel spürt Immergut insbesondere im Bereich Milchtechnologie. Es werde zunehmend schwieriger, junge Leute für eine solch spezielle Ausbildung zu gewinnen. Ansonsten sei das Unternehmen sehr gut aufgestellt. „Der Name Immergut ist Programm. Das bedeutet, dass wir auf eine hohe und konstante Qualität achten – bei den Rohstoffen, aber auch bei allen Produktionsschritten bis hin zur Verpackung“, erklärte Dirk Denhard. Ohne gut ausgebildete Beschäftigte sei das nicht möglich. Um diesen hohen Standard zu halten, betreibe das Unternehmen ein eigenes Versuchslabor mit Pilot-Anlage und bilde auch selbst aus. „Wir haben jedes Jahr rund 100 Produktentwicklungen. Auch wenn pflanzliche Produkte wie Hafermilch und Sojamilch vermehrt nachgefragt werden, ist Milch immer noch der wichtigste Bestandteil unserer Produkte“, informierte Dirk Denhard. Die Milch dafür kauft Immergut von landwirtschaftlichen Betrieben aus dem Umland.
Zum 130-jährigen Firmenbestehen hat Immergut die Teichanlage vor der alten Immergut-Villa neugestaltet und 100.000 Euro investiert, um das Areal ansprechend zu gestalten, mit großen Basaltsteinen, einer pflanzenreichen Grünfläche und einem LED-Beleuchtungskonzept. Die Teichanlage erfüllt dabei nicht nur eine ästhetische Funktion, sondern fungiert als Schönungsteich. Das gereinigte Wasser aus der firmeneigenen Kläranlage wird dort auf 15 Grad herunter gekühlt, bevor es in die Kinzig geleitet wird. Der Teich wird von zahlreichen Fischen bewohnt.
„Immergut gehört zu den größten Arbeitgebern in der Region und hat für die Stadt Schlüchtern einen besonderen Stellenwert. Wir unterstützen das Unternehmen deshalb dabei, den Standort in Schlüchtern weiterzuentwickeln und an die Bedürfnisse einer modernen Molkerei anzupassen“, erklärte Bürgermeister Matthias Möller. Landrat und Bürgermeister wünschten dem Unternehmen auch für die kommenden Jahre viel Erfolg.
Bildunterschrift: Unser Bild zeigt (von links): Oliver Adametz (Head of Technical Operations), Landrat Thorsten Stolz, Betriebsleiter Dirk Denhard, Bürgermeister Matthias Möller und Katharina Voss (Personalleiterin).
Quelle: Redaktion MKK Echo