Kürzlich besuchten die Freien Wächter den „Umweltservice Weisgerber“ in der Industriestraße: Neben einem informativen Rundgang wurden auch kritische Themen angesprochen. Die Wächter freuen sich über getroffene Investitionsentscheidungen am Standort und begrüßen, wie sich das Unternehmen seiner Verantwortung stellt.
Das Entsorgungsfachunternehmen ist den meisten Wächtersbachern dadurch bekannt, dass sie dort ihre Abfälle ortsnah entsorgen können. Nachdem das Unternehmen sich zuletzt auf vier Standorte in der Wächtersbacher Industriestraße vergrößerte, drängt es zunehmend auch bewusst ins Stadtbild. Gleichzeitig kam es zu Bürgerbeschwerden hinsichtlich zunehmenden Lärm-, Geruchs- und Feinstaubelastungen. „Grund genug, um für uns um einen Besuchstermin zu bitten.“, berichtet Dr. Eberhard Wetzel. Der Ortsvorsteher der Innenstadt organisierte den Besuch. Die Wächter-Delegation wurde von Unternehmenschef Fabian Weisgerber und dem technischen Betriebsleiter Sebastian Eberl begrüßt.
„Der Müll sucht sich immer einen Weg“
Der Besuch startete mit einem Rundgang am Stammsitz des Unternehmens. Bei einer Vielzahl von Fragen der insgesamt zwölf Wächterinnen und Wächter erläuterte der technische Betriebsleiter Eberl das Sortier- und Recyclingsystem und auch Grundsätzliches: „Der Müll ist ja da und wird sich immer einen Weg suchen. Meistens nimmt er den günstigsten Weg.“ Damit unterstrich er die Bedeutung lokalpolitischer Entscheidungen zur Abfallentsorgung. Auf besonderes Interesse stieß sein Beispiel des Rastplatzes an der Bundesstraße zwischen Wächtersbach und Brachttal, auf dem der Umweltservice Weisgerber den Müll abfährt. Er sagt: „Dort fielen immense Müllmengen an, die in zwei Schritten spürbar abnahmen. Zunächst, als die Wächtersbacher Sperrmüll kostenfrei entsorgen konnten und später nochmal, nachdem das Wiegesystem der Restmülltonne abgeschafft wurde.“
Unternehmen auf Wachstumskurs mit lokaler Verwurzelung
Nach dem Geländerundgang informierte Firmeninhaber Fabian Weisgerber zur aktuellen Lage und den zukünftigen Plänen des Unternehmens. Aktuell arbeiten rund 270 Personen an zwölf Standorten für Weisgerber. Insgesamt stehen 123 Entsorgungsfahrzeuge bereit, um damit über eine Million Menschen zu betreuen. Das Unternehmen befindet sich auf Wachstumskurs: Demnächst soll für rund zwei Millionen Euro eine neue Werkstatt auf dem ehemaligen Autohaus-Heinz-Gelände in der Kinzigstraße entstehen. Gleichzeitig wurde ein Grundstück am Stammsitz angekauft, auf dem ein Wertstoffhof für Wächtersbacher Einwohner entstehen soll. „Der neue Wertstoffhof wird für die Wächtersbacher deutlich komfortabler als die aktuellen Entsorgungsverhältnisse. Wir werden durch einen Rundverkehr mit einer Waage am Eingang und einer Waage am Ausgang, einer digitalen Annahme und Abrechnung sowie der Trennung von Klein- und Großanlieferern deutlich kürzere Wartezeiten und insgesamt viel geordnetere Verhältnisse erzeugen.“, stellt Fabian Weisgerber deutliche Verbesserungen für die Wächtersbacher in Aussicht.
Unternehmen stellt sich Verantwortung
In der Abschlussdiskussion wurden auch kritische Themen angesprochen. So sagte Jan Volkmann: „Als Stadtverordnetenvorsteher treten Menschen an mich heran, die berichten von zunehmenden Lärm-, Geruchs- und Feinstaubbelästigungen, bis hin zu Fliegenplagen und gesundheitlichen Problemen. Was unternimmt das Unternehmen hier?“ Unternehmenschef Weisgerber berichtete: „Wir haben mit Aufkommen der Beschwerden zunächst für zusätzliche Beregnung gesorgt, um den Feinstaub zu reduzieren. Darüber hinaus wird das neue Betriebsgelände an der Bahnbrücke schnellstmöglich überdacht, der entsprechende Bauantrag wird derzeit erarbeitet. Dies wird Staub, Lärm und Geruch weiter reduzieren.“ Technischer Betriebsleiter Eberl ergänzt: „Wir nehmen die Beschwerden sehr ernst, auch wenn wir uns im Rahmen der behördlichen Genehmigungen bewegen. Wir stehen im Austausch mit den Anwohnern und Behörden, um schnellstmöglich Abhilfe zu schaffen.“ Perspektivisch sei geplant, auch das Betriebsgelände am Stammsitz mit einer Halle zu überdachen. Abschließend zeigten sich die Freien Wächter erfreut, dass das Wächtersbacher Unternehmen weiter vor Ort investiert und sich gleichzeitig seiner Verantwortung stellt. Sie dankten für den hochinformativen Austausch.
Bild: Insgesamt knapp drei Stunden nahmen sich die Unternehmensführung und die Freien Wächter Zeit für einen intensiven Austausch. (Foto: Alexandra Wink)
Quelle: Redaktion MKK Echo