Samstag, November 23, 2024
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Naturnahe Auengestaltung schafft neue Lebensräume am Main

Kooperationsvereinbarung für das Renaturierungsprojekt „Blaues Band Maintal“ unterzeichnet
Flüsse zählen zu den artenreichsten Biotopen. Durch den Ausbau für die Schifffahrt sind diese Lebensräume vielfach verloren gegangen. Dies soll sich durch die Renaturierung im Zuge des Bundesprojekts „Blaues Band Deutschland“ ändern. Auch der Main bei Maintal soll wieder seine ursprünglichen Auen erhalten.

Mit der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung zwischen der Stadt Maintal und der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) auf dem Schiff MS Mainz vor wenigen Tagen wurde die Umsetzung des „Blauen Bands Maintal“ besiegelt.

„Das ,Blaue Band Maintal‘ schafft durch die naturnahe Auengestaltung neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Damit fördern wir die Biodiversität. Zudem entstehen Retentionsflächen, die einen wichtigen Beitrag zum Hochwasserschutz beispielsweise bei Starkregenereignissen leisten und die nahegelegene Wohnbebauung besser schützen. Mit den neuen Uferlandschaften werden sich attraktive Naherholungsgebiete entwickeln, die die zurückgewonnene Natur erlebbar machen. Ich freue mich, dass Maintal das aktuell einzige Projekt am Main ist, das an diesem nachhaltigen Bundesförderprogramm partizipiert“, sagte Bürgermeisterin Monika Böttcher anlässlich der Unterzeichnung.

Das Projekt „Blaues Band Maintal“ ist Teil des namensgebenden Bundesprogramms „Blaues Band Deutschland“ und wird finanziell aus dem Förderprogramm Auen vom Bundesamt für Naturschutz unterstützt. Das Bundesprogramm wurde 2017 vom Deutschen Bundestag und vom Bundeskabinett als Handlungsrahmen für die Bundeswasserstraßen der nächsten Jahrzehnte beschlossen. Ziel ist, die Flüsse und Auen in und an den Bundeswasserstraßen zu renaturieren und damit wieder wertvolle Lebensräume für die dortigen Tiere und Pflanzen zu schaffen.

Der Main war bis zum 19. Jahrhundert eines der artenreichsten Gewässer Deutschlands. In den letzten zwei Jahrhunderten sind die großen Wasserstraßen in Deutschland jedoch zunehmend ausgebaut, begradigt und aufgestaut worden, um sie für die Schifffahrt zugänglich zu machen. Diese intensive Flussregulierung und Uferbefestigung führten zu einem drastischen Rückgang der Natur- und Artenvielfalt und einer Verschlechterung der Gewässergüte.

Um den Lebensraum stärker zu schützen sowie aktuellen Herausforderungen des Klimawandels und Hochwasserschutzes zu begegnen, sollen die großen Wasserstraßen im Rahmen des Bundesprogramms renaturiert werden. „Dazu sollen am Mainufer Uferlandschaften und Auengewässer entstehen, um eine naturnahe Vernetzung von Fluss, Ufer und Aue zu erreichen. Dazu arbeiten wir eng mit der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung zusammen, die bereits Teile des Uferverbaus entfernt hat, um der Natur Raum zu geben. Die Kooperationsvereinbarung ist ein wichtiger Meilenstein für unser Projekt“, berichtet Colleen Rafferty als Projektleiterin beim städtischen Fachdienst Umwelt.

Dirk Schwardmann, Vizepräsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt, sagte anlässlich der Unterzeichnung: „Mit der heute geschlossenen Kooperation dokumentieren wir erneut, dass wasserwirtschaftliche und ökologische Ziele nicht in Konkurrenz zu verkehrlichen Zielen stehen. Wir bringen unsere wasserwirtschaftliche Kompetenz ein, um die Renaturierung der Bundeswasserstraße Main, gemeinsam mit unseren Partnern, voranzutreiben. Dabei wird die verkehrliche Bedeutung der Bundeswasserstraße Main in keiner Weise eingeschränkt.“

Bild: Blaues Band Maintal
© WSA Main
Blaues Band Maintal
Eine wichtige Unterschrift auf dem Main für den Main: Der Fluss soll im Zuge des Renaturierungsprojekts „Blaues Band Maintal“ im Bereich des Mainufers wieder seine ursprünglichen Auen und Retentionsflächen erhalten. Das besiegelten Vertreter der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSA) und der Stadt Maintal einer Kooperationsvereinbarung. Das Bild zeigt (von links): Laura Kaiser (Bundesamt für Naturschutz), Jörg Huber (Leiter des WSA Main), Maintals Ersten Stadtrat Karl-Heinz Kaiser, Dirk Schwardmann (Vizepräsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt), Maintals Bürgermeisterin Monika Böttcher, Stephan von Keitz (Hessisches Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat), Colleen Rafferty und Martin Weiß vom städtischen Fachbereich Umwelt und Infrastruktur).

 

Quelle: Redaktion MKK Echo

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