Dienstag, Oktober 8, 2024
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Die Zukunft des JUZ k-town ist gesichert

Stadt Hanau und Evangelische Kirche unterzeichnen Zuwendungsvereinbarung
Die Zukunft des JUZ k-town in Kesselstadt ist für die nächsten Jahre gesichert. Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri und Pfarrer Dr. Merten Rabenau von der Evangelischen Kirchengemeinde Hanau-Kesselstadt unterschrieben jetzt – in Anwesenheit von Sozialarbeiterin Antje Heigl – die Zuwendungsvereinbarung der Stadt Hanau, die für die nötige finanzielle Unterstützung sorgt, um das Gebäude weiter zu betreiben, bis das JUZ seine neuen Räume auf dem Areal der früheren Dresdner Straße 22 einziehen kann.

Die Stadtverordnetenversammlung hatte der Zuwendungsvereinbarung bereits am 8. Juli zugestimmt. Auch Oberbürgermeister Claus Kaminsky hatte das Dokument im Vorfeld bereits unterzeichnet. Die Vereinbarung gilt bis zum Jahr 2028.

„Damit stellen wir die Fortführung von vier Jahrzehnten hervorragender Jugendarbeit sicher. Gewachsene Strukturen werden erhalten und die Kinder und Jugendlichen der Stadt werden weiterhin hier eine Anlaufstelle haben, bis das JUZ k-town ins neue Domizil umziehen kann!“, versprach Bürgermeister Dr. Bieri. „Die evangelische Kirche und die Gemeinde und der Kirchenkreis ermöglichen den vorübergehenden Weiterbetrieb des JUZ gerne, aber wir sind dankbar, dass die Stadt uns dabei tatkräftig finanziell unterstützt, denn allein hätten wir das nicht stemmen können“, bekräftigt Pfarrer Dr. Rabenau.

„Für die Jugendlichen, die hier im JUZ k-town eine Anlaufstelle finden, ist die Zuwendungsvereinbarung ein ganz wichtiges Signal, das Stabilität vermittelt. Jetzt wissen sie, dass es weitergeht und das JUZ hier erhalten wird, bis die Räume in der Dresdner Straße bezogen werden können. Das heißt, es wird keine Pause geben, in der die Jugendarbeit zum Erliegen kommt “, sagte Sozialarbeiterin und Einrichtungsleitung Antje Heigl, die seit 1994 im Jugendzentrum in Kesselstadt arbeitet und dort Ansprechpartnerin und gute Seele für alle Besucherinnen und Besucher ist.

Die Zuwendungsvereinbarung hält fest: Die Stadt Hanau übernimmt 80 Prozent der Betriebskosten des JUZ k-town für den Zeitraum vom Januar 2024 bis Ende 2025 und 90 Prozent der Betriebskosten vom Januar 2026 bis 30. Juni 2028, vorbehaltlich der jeweiligen Haushaltsgenehmigungen der evangelischen Kirchengemeinde und der Stadt Hanau. Des Weiteren übernimmt die Stadt Hanau 10.000 Euro Sanierungs-/ Renovierungskosten jährlich für das Jugendzentrum über einen Zeitraum bis Ende Juni 2028. Bei unvorhersehbaren Schäden an der Immobilie, die den Weiterbetrieb gefährden, wird die Stadt Hanau in Höhe von maximal 30.000 Euro pro Jahr eintreten.

Zusätzlich werden seitens der Stadt Hanau die Räumlichkeiten des Gemeindezentrums Kesselstadt für 15.000 Euro jährlich bis Ende 2025 und für 17.500 Euro jährlich bis Ende Juni 2028 angemietet, worüber vom Träger eine kontinuierliche Jugendarbeit und Gemeinwesenarbeit in Kesselstadt gewährleistet wird. Die evangelische Kirche stellt die Gebäudenutzung des JUZ k-town für diesen Zeitraum sicher.

Hintergrund:

In den 1970er Jahren wurde das evangelische Gemeindehaus an der Helmholtzstraße errichtet. 1980 zog das „JUZ k-town“ dort ein. Das Jugendzentrum mit seiner Theke, den Billardtischen und – seit 2003 auch dem Box-Gym im Keller – ist seither Anlaufpunkt für Generationen von Kindern und Jugendlichen gewesen. Doch sein Fortbestand war immer wieder gefährdet, weil die baulichen Mängel im Gebäude von Jahr zu Jahr mehr Probleme bereiteten. Nur durch Spendengelder und mit der Unterstützung der Stadt Hanau konnte das JUZ und das pädagogische Box-Angebot am Leben gehalten werden.

Seit 2022 steht fest, dass das Gemeindezentrum und das Pfarrhaus wegen des schlechten Allgemeinzustands, der nicht mehr sanierungsfähig ist, abgerissen werden. Die Kirche will das 6500 Quadratmeter große Gelände von einem Investor entwickeln lassen – einen Teil für soziale Nutzung, den anderen für Wohnbebauung.

Im Oktober 2022 wurde seitens der Stadt Hanau ein Beteiligungsprozess zur Suche eines neuen Standorts eingeläutet, an dem rund 300 Kinder und Jugendliche teilnahmen. Vier verschiedene Gelände in Kesselstadt standen zu Wahl. Oberbürgermeister Claus Kaminsky erklärte damals: „Wir werden keine Vorlage auf den Weg bringen, die nicht von euch mehrheitlich abgesegnet ist.“ Im Februar präsentierten die Jugendliche ihren favorisierten Standort der Stadtverordnetenversammlung: Mehr als 80 Prozent sprachen sich für die Fläche der heutigen Kita Dresdner Straße aus. Diese soll am Hochgericht neu gebaut werden und wird somit in absehbarer Zeit das Gelände verlassen. Ausschlaggebend für die Wahl der Jugendlichen waren die Nähe zum alten Standort, die Größe – mit Platz für das Box-Gym – und der grüne Außenbereich sowie die Tatsache, dass der neue Standort weit weg vom Tatort des rassistischen Anschlags vom 19. Februar 2020 war.

Für die neue Fläche wurde 2022 zwischen Katholischer Kirchengemeinde St. Elisabeth Kesselstadt und der Stadt Hanau ein Erbpachtvertrag für 35 Jahre bis 2057 geschlossen und das Recht einer einmaligen Verlängerung um weitere 35 Jahre vertraglich vereinbart.

Doch vor Beginn der Baumaßnahmen für das neue JUZ muss zunächst die Kindertagesstätte ‘Am Hochgericht’ fertiggestellt werden und der Umzug dorthin erfolgen. Damit ist frühestens Anfang 2027 zu rechnen. Im Anschluss soll das Gebäude Dresdener Straße 22 für die Nutzung als JUZ und Box-Gym ausgebaut werden. Eine Inbetriebnahme ist somit voraussichtlich frühestens ab 2028/2029 möglich. Der Weiterbetrieb des JUZ-k-town in der Übergangszeit im alten Gebäude, ist nun durch die Zuwendungsvereinbarung gesichert.

Text: Ute Wolf

Bild: Die Zukunft des JUZ k-town ist gesichert
Stadt Hanau /Moritz Göbel

 

Quelle: Redaktion MKK Echo

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