29 Computer eingeworben – weitere Unterstützer der Initiative gesucht
Chancengleichheit in der Bildung ist heutzutage auch eine Frage der digitalen Teilhabe und des Zugangs zu entsprechender Ausstattung. Die Schulen bringen dank öffentlicher Fördergelder ihre IT-Infrastruktur mit interaktiven Smart-Boards und Tabletts voran und entwickeln hierzu Medienbildungskonzepte. So auch die Bertha-von-Suttner-Schule Nidderau, die kürzlich ihr Medienkonzept in der Zusammenarbeit aller Fachschaften weiterentwickelte. Aber was ist eigentlich mit der digitalen Teilhabe nach dem Unterricht? Dies liegt dann oft alleine in der Verantwortung der Schülerinnen und Schüler sowie der Eltern.
Digitale Teilhabe geht über das Smartphone hinaus. Der Zugang zu Computern und Tablets ist für Kinder und Jugendliche nicht nur für ein lernförderliches Umfeld wichtig, sondern beispielsweise auch für die professionelle Erstellung von Präsentationen. Darauf weisen nicht zuletzt Studien und Stellungnahmen der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung hin.
Unabhängig individueller staatlicher Unterstützung ist festzustellen, dass immer noch nicht jedes Kind ausreichenden Zugang zu digitalen Endgeräten hat, die im Elternhaus zeitlich uneingeschränkt zum Lernen und professionellen Arbeiten genutzt werden können. „Durch eine anonyme Befragung der Schülervertretung sowie Rückmeldungen aus der Lehrerschaft wissen wir, dass dies an der Bertha-von-Suttner-Schule etwa 5 Prozent der Schülerschaft betrifft. Von daher freuen wir uns darüber, dass der Förderverein unserer Schule den Vorschlag des Vertrauenslehrers spontan aufgegriffen hat und eine Initiative ins Leben gerufen hat“, führt Schulleiter Harald Klose aus.
In einer Gemeinschaftsaktion haben Förderverein und Lehrkräfte nach einer Möglichkeit gesucht, benachteiligte Jugendliche zu unterstützen. Dabei konnten in den vergangenen drei Wochen von Unternehmen aus Frankfurt und Umgebung bereits 29 gebrauchte und gut ausgestattete Laptops, Computerterminals und Monitore vom Förderverein organisiert werden. In der Schule fand sich schnell Hilfe aus der Schülerschaft und dem Digitalteam. Hier werden die Geräte ehrenamtlich nach Schulschluss fit gemacht und Empfänger bei der Inbetriebnahme unterstützt.
Die Geräte werden den infrage kommenden Jugendlichen vom Förderverein geschenkt und können somit dauerhaft zuhause verbleiben. Die künftige Wartung obliegt den einzelnen Familien, um die Selbstverantwortung zu fördern. In die IT-Infrastruktur der Schule werden die überlassenen Geräte nicht eingebunden.
„Dieses Engagement verstehen wir als Beitrag zur digitalen Chancengleichheit in der Bildung und zur weiteren Stärkung der Schulgemeinschaft. Letztlich dient die Verwendung von gebrauchten Endgeräten aber auch der Nachhaltigkeit, der sich die Bertha-von-Suttner-Schule als Umweltschule besonders verpflichtet fühlt“, erläutert Dr. Karsten Rudolf, Vorsitzender des Fördervereins. In den nächsten Wochen sollen weitere Unternehmen auf vergleichbare Computer-Spenden angesprochen werden. Benötigt werden in etwa nochmal so viele Geräte, um eine Erstausstattung sicherzustellen. Zukünftig schätzen Schule und Verein den Bedarf auf etwa zehn Geräte pro Schuljahr ein.
Quelle: Sarah Rudolph