Die Maintal Aktiv – Freiwilligenagentur koordiniert und unterstützt freiwilliges Engagement
Ein Lichtblick im Leben eines einsamen alten Menschen, neue Motivation und schulischer Erfolg für Schüler*innen, ein Bouleplatz für sportlich aktive Maintaler*innen oder ein Treffpunkt für Jugendliche mit Autismus – all dies machen ehrenamtlich tätige Bürger*innen möglich. Unterstützt werden sie in ihrem Engagement von der Maintal Aktiv – Freiwilligenagentur. Bereits seit zehn Jahren gibt es die städtische Koordinierungsstelle als Partnerin für Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren möchten.
„Für den gesellschaftlichen Zusammenhalt ist das freiwillige Engagement von Menschen unverzichtbar. Dieses zu fördern und auszubauen, übernimmt seit zehn Jahren die städtische Freiwilligenagentur ,Maintal Aktiv‘. Dazu gehören die Beratung von Menschen, die auf der Suche nach dem für sie passenden Engagement sind, ein umfassendes kostenfreies Fortbildungsprogramm oder die partnerschaftliche Kooperation, etwa mit der Redaktion der Seniorenzeitung ,60 Aufwärts‘“, beschreibt Bürgermeisterin Monika Böttcher die Bandbreite der Freiwilligenagentur. Denn freiwilliges Engagement ist so vielseitig und abwechslungsreich wie das Leben selbst: Die Freiwilligen in Maintal tragen zu individueller Teilhabe bei, ermöglichen gesellschaftliche Integration oder soziale Bindungen, fördern kulturelles Leben oder die Gesundheit, unterstützen Kinder und Jugendliche. Die Freiwilligenagentur ist ebenfalls Ansprechpartnerin für die Aktiven in den Stadtleitbildgruppen, die leidenschaftlich und mit großem Einsatz ihre Stadt mitgestalten. Sie kooperiert beispielsweise mit den Leiter*innen der Sprachcafés, des Kulturtreffs oder der Seniorenradler*innen.
Zum Selbstverständnis der Freiwilligenagentur gehört ebenfalls, gesellschaftliche Entwicklungen sowie aktuelle Themen aufzugreifen und damit neue Impulse zu setzen. Zum Beispiel konnte 2022 das Schulpat*innen-Projekt weiter ausgebaut werden. Mit diesem Angebot ermöglicht die Freiwilligenagentur Unterstützung für Schüler*innen, die unter schwierigen und oftmals beengten Bedingungen leben und durch die Schulschließungen während der Corona-Pandemie im Bildungssystem abgehängt zu werden drohen. Das Projekt stellt betroffenen Schüler*innen einmal in der Woche einen Paten/eine Patin zur Seite, um schulische Defizite aufzuholen. Derzeit gibt es 16 aktive Patenschaften, wobei die Freiwilligenagentur immer auf der Suche nach Engagierten ist, da der Bedarf deutlich höher ist.
Ein weiteres zentrales Thema im zurückliegenden Jahr war der Krieg in der Ukraine. Hier arbeitet die Freiwilligenagentur eng mit der Integrationsbeauftragten, dem Fachdienst Asyl, sowie dem Arbeitskreis Asyl – Vielfalt in Maintal e.V. zusammen und unterstützt die Freiwilligen in ihrer Arbeit. „Ohne ehrenamtliches Engagement wäre die Betreuung der Zugewanderten und Geflüchteten nicht zu stemmen“, weiß die städtische Integrationsbeauftragte Verena Strub und ergänzt: „Doch ehrenamtliches Engagement braucht Ansprechpersonen und muss koordiniert werden. Hierfür ist die Freiwilligenagentur ein verlässlicher Partner.“
Gemeinsam mit der pädagogischen Fachberatung für die Kindertagesstätten entwickelte Maintal Aktiv eine Fortbildungsreihe für Freiwillige und pädagogische Fachkräfte, die in ihrem Ehrenamt oder beruflich mit traumatisierten Kindern und Familien arbeiten. Zusammen mit dem Bildungspartner Main-Kinzig und der Demokratiewerkstatt veranstaltete die Freiwilligenagentur außerdem den Vortrags- und Diskussionsabend „Putins Krieg gegen die Ukraine – was bedeutet das für uns und für die Zukunft Europas“. Denn die Stärkung der Demokratie ist ein weiterer Schwerpunkt der Freiwilligenagentur. Daher gastierte auch die Wanderausstellung „RECHTS außen – MITTEN drin?“ in Maintal, die durch eine Konzert-Lesungen und weitere Diskussionsveranstaltungen flankiert wurde.
Nach zwei Jahren Corona-bedingter Pause konnte es im vergangenen Jahr endlich wieder mit dem Kulturtreff unter der ehrenamtlichen Leitung von Ute Rieg weitergehen, sodass Besuche von kulturellen Veranstaltungen in der Region möglich waren. Positive Resonanz erfährt auch die Jugendgruppe Autismus, die in diesem Jahr auf Vorschlag der Freiwilligenagentur mit dem Sozialpreis des Main-Kinzig-Kreis ausgezeichnet wird. Dies zeigt, wie wertvoll die Angebote sind, die durch ehrenamtliches Engagement entstehen. Deshalb erfahren auch die freiwillig Aktiven selbst Würdigung und Anerkennung, etwa durch die Veranstaltung „Engagiert! – Maintal sagt danke“, die 2022 im Zeichen des Sports stand.
Auch 2023 wird es wieder ein spannendes Fortbildungsangebot geben, in dem es unter anderem ums Gärtnern in Zeiten des Klimawandels, Argumentieren gegen rechts, oder Vereinsrecht und Medienkompetenz gehen wird. In Zusammenarbeit mit der Werner-von-Siemens-Schule ist außerdem eine Veranstaltung für Leselernhelfer*innen geplant und das Netzwerk Nachhaltigkeit, ein Zusammenschluss von im Bereich Natur und Umwelt engagierten Maintaler*innen, soll ausgebaut werden. Um die Arbeit der Freiwilligenagentur weiter zu verbessern und bestehende Prozesse zu optimieren, wird eine Rezertifizierung der Freiwilligenagentur durch die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen angestrebt.
„Natürlich werden auch Veranstaltungen wie das Suppenfest, die Müllsammel- und die Tannenbäumchen-Aktion 2023 wieder stattfinden und wichtige Akzente für ein soziales Miteinander in Maintal setzen, das nicht selbstverständlich ist, sondern immer wieder aufs Neue gefördert und gestärkt werden muss“, unterstreicht Katharina Kächelein von der Freiwilligenagentur.
Gerne greifen die Mitarbeiter*innen von Maintal Aktiv Anregungen aus der Bürgerschaft auf. Bei Nachfragen zum Ehrenamt oder auch bei Interesse, eigene Gruppenangebote gemeinsam zu entwickeln, ist eine Terminvereinbarung unter Telefon 06181 400-432 oder per E-Mail an freiwilligenagentur@maintal.de möglich.
Bildhinweis:
Mit einer Plakataktion machte das Team der Maintal Akiv – Freiwilligenagentur auf das zehnjährige Bestehen im zurückliegenden Jahr aufmerksam. Foto: Stadt Maintal
Quelle: Stadt Maintal