Dienstag, November 26, 2024
StartMKK700 Ehrenamtliche testen bundesweit 250 Park-and-Ride-Anlagen

700 Ehrenamtliche testen bundesweit 250 Park-and-Ride-Anlagen

Start der ACE-Clubinitiative „Kann Deutschland P+R?“ 

Mit der Auftaktveranstaltung auf dem Park-and-Ride-Parkplatz Fröttmaning nahe der Allianz Arena in München ist gestern der Startschuss für die diesjährige Clubinitiative des Auto Club Europa gefallen. Unter dem Motto „Kann Deutschland P+R?“ überprüfen die rund 700 Ehrenamtlichen des ACE in den folgenden Monaten mindestens 250 Park-and-Ride-Anlagen in ganz Deutschland. Ziel ist es, nach Auffassung von Pressesprecher Anton Hofmann vom ACE-Kreisvorstand Main-Kinzig und Wetterau, „Missstände hinsichtlich Ausstattung, Barrierefreiheit, Sicherheit und zusätzlicher Mobilitätsangebote aufzudecken, für Verbesserungen vor Ort zu sorgen und Lob für die Anlagen auszusprechen, die bereits vorbildlich aufgebaut sind“. Bereits zum 18. Mal widmet sich der ACE, Europas Mobilitätsbegleiter, im Rahmen der seiner Clubinitiative der Überprüfung verschiedener Mobilitätsaspekte. Auch in den Landkreisen Main-Kinzig und Wetterau werden sich der Regionalbeauftragte für Hessen, Thomas Giese und der Kreisvorsitzende Hermann Stiegler sowie Kreisvorstandsmitglied und Pressesprecher, Anton Hofmann, an verschiedenen Bahnhöfen an der Aktion  „Kann Deutschland P+R?“ beteiligen und wieder berichten!

Testurteil “Exzellent” beim ersten P+R Check

Gemeinsam mit dem ACE-Vorsitzenden Stefan Heimlich, dem Präsidenten des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und dem diesjährigen Schirmherrn der ACE-Clubinitiative, Ingo Wortmann, wurde zum gestrigen Auftakt der Clubinitiative die Park-and-Ride-Anlage Fröttmaning in München einem ersten Check unterzogen. Gäste waren neben ACE-Angehörigen auch Wolfgang Großmann, Geschäftsführer P+R Park & Ride GmbH München und Prof. Dr. Hans Theiß, Stadtrat von München. Nach Prüfung von über 20 Kriterien zogen die ACE-Ehrenamtlichen ein äußerst positives Fazit. Insgesamt erhielt der P+R Parkplatz Fröttmaning mit 14,25 Punkten.

Die Auszeichnung “Exzellent”.

Positiv aufgefallen ist unter anderem die Ausstattung: Neben mehreren Ladesäulen, waren auch spezielle Familien- und Frauen-Parkplätze vorhanden. Ein kleiner Imbiss, ein beheizter Wartebereich und eine Anzeige über den einzelnen Parkplätzen, welcher noch verfügbar ist, rundeten das Bild der Annehmlichkeiten ab. Verbesserungsbedarf gibt es hingegen noch in Sachen Barrierefreiheit: Spezielle Parkflächen waren zwar vorhanden, entsprachen aber nicht der DIN-Norm. Auch für einen barrierefreien Kassenautomaten wurde gesorgt, der Weg dorthin ist ohne Tastschalter für mobil eingeschränkte Personen aber nur schwer zu bewältigen.

Stefan Heimlich zur ACE-Initiative „Kann Deutschland P+R ?“: „Mehrere tausend Park-and-Ride-Anlagen gibt es in Deutschland, allein 38 davon in München. Dennoch wurde München erst kürzlich zur Stauhauptstadt der Nation gekürt. Gleichzeitig pendeln rund 40 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland. Arbeitswege, noch zu häufig allein im Auto zurückgelegt, stellen Mensch und Infrastruktur gleichermaßen auf die Probe. P+R Anlagen sind hier die richtige Lösung, stellen sie doch die optimale Verbindung zwischen Städten und angrenzenden Kreisen außerhalb dar. Deswegen wollen wir herausfinden, was es braucht, um noch mehr Verkehrsteilnehmende für einen Umstieg auf den ÖPNV zu begeistern. Wie ist es um die Park-und-Ride-Anlagen Deutschlands als multimodale Verkehrsknotenpunkte bestellt?“

Ingo Wortmann, Präsident des VDV, über die Rolle des ÖPNV zur Entlastung von Pendlerinnen und Pendler: „Das Deutschland-Ticket wird einen Paradigmenwechsel mit sich bringen. Wir gehen davon aus, dass etwa 5,6 Millionen Menschen in Deutschland ein ÖPNV-Abo abschließen, die vorher keines hatten. 49 Euro ist ein attraktiver Preis. Die Jobtickets werden sogar nur maximal 34,30 Euro kosten. Das entlastet die Menschen und schafft einen Anreiz für die klimafreundliche Mobilität. Beide Spielarten des D-Tickets werden Pendlerinnen und Pendler ansprechen. Dort, wo es noch keinen Bus oder On-Demand-Service zum Bahnhof gibt, sind Auto und Fahrrad die natürlichen Zubringerfahrzeuge zum Zug. Schon jetzt gibt es erheblichen Bedarf bei den Park&Ride-Anlagen in Zahl und Qualität. Mit dem neuen Ticket und dem ebenfalls erforderlichen Ausbau des Bus- und Bahnangebotes brauchen wir mehr von diesen Anlagen und kluge Konzepte – einschließlich Mobilitätsstationen für Leihräder und -autos.“

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