Im Schulamtsbezirk für den Main-Kinzig-Kreis fehlen im aktuellen Schuljahr ca. 51 Lehrkräfte.
Der Lehrkräftebedarf kann an keiner Schulform vollständig gedeckt werden. Hessenweit waren
zum Stichtag 1.10.2024 über 1.110 Lehrkräftestellen nicht besetzt – ca. 280 mehr als im letzten
Schuljahr. Das ergab eine Kleine Anfrage der GRÜNEN Landtagsfraktion in Wiesbaden. Dabei ist
die Zahl von 1.110 unbesetzten Stellen noch die wohlwollende Interpretation der Ergebnisse –
werden Stellenüberhänge, die es in manchen Schulamtsbezirken an manchen Schulformen gibt,
nicht gegengerechnet, beläuft sich das Minus hessenweit sogar auf knapp 1.200 unbesetzte Stellen.
Der GRÜNE Landtagsabgeordnete Marcus Bocklet kritisiert vor diesem Hintergrund die bisherige
Bildungspolitik des neuen CDU-Kultusministers Armin Schwarz und der schwarz-roten Landesregierung in Wiesbaden: „Anstatt sich den Herausforderungen wie dem Lehrkräftemangel oder dem
nach wie vor hohen Förderbedarf nach Corona anzunehmen, beschäftigt sich der neue Kultusminister bisher lieber mit Symbolthemen wie dem Genderverbot und der Frage, ob die Bundesjugendspiele in der 3. und 4. Klasse nun ein Wettbewerb oder Wettkampf sein sollen. Das ist eine
Politik des Aussitzens, der Ablenkungsmanöver und der falschen Prioritätensetzung!“
Die Zahlen zeigten, dass trotz vielfältiger Anstrengungen der letzten Jahre der Lehrkräftearbeitsmarkt auch in Hessen weiterhin angespannt sei. Abgeordneter Bocklet: „Wir GRÜNEN fordern deswegen den Kultusminister und die gesamte schwarz-rote Koalition auf, endlich die wahren Herausforderungen an unseren Schulen konsequent anzugehen. Es müssen schnellstmöglich weitere
Wege ins Lehramt geschaffen werden z.B. mit Quereinstiegs-Masterstudiengängen, der dualen
Lehrkräfteausbildung oder der Öffnung des Quereinstiegs auch für Absolvent*innen der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften. Zudem muss der Ausbau multiprofessioneller Teams vor
allem an Schulen mit großen Herausforderungen weiter beschleunigt werden, um Lehrkräfte beispielsweise durch sozialpädagogische Fachkräfte gezielt zu entlasten.“
Bild: Kathrin Probst
Quelle: Redaktion MKK Echo