Handball-Drittligist HSG Hanau tritt im Main-Kinzig-Derby beim TV Gelnhausen an
Die HSG Hanau steht in der 3. Liga Süd-West vor einer der emotionalsten Begegnungen in der Hinrunde der Saison 2025/26. Am Samstagabend (20:00 Uhr / Rudi-Lechleidner-Halle) treffen die Grimmstädter im prestigeträchtigen Main-Kinzig-Derby auswärts auf den TV Gelnhausen und wollen dort schnell wieder zu ihrer Auswärtsstärke der vergangenen Monate finden. Das Duell mit dem Tabellendritten elektrisiert beide Fanlager und liefert Stoff für jede Menge Lokalrivalität.
„Hanau gegen Gelnhausen, das ist das heißeste Derby, was es überhaupt gibt“, äußert sich HSG-Cheftrainer Axel Spandau vor der Kracher-Begegnung am ersten Adventswochenende. „Wir haben zwar eine Niederlage im Rücken, aber die wollen wir so nicht stehen lassen und stattdessen zeigen, was wir draufhaben.“ Während der TVG eine ausverkaufte Halle erwartet, fahren viele Hanauer Anhänger des Blauen Blocks mit einem extra bereitgestellten Linienbus der Hanauer Straßenbahn GmbH nach Gelnhausen.
Das vergangene Wochenende war eine Ernüchterung für die Handballspielgemeinschaft aus Steinheim und Kesselstadt. Nach zuletzt sechs ungeschlagenen Partien in der Fremde, riss im verflixten siebten Auswärtsspiel die Serie der Blau-Weißen – und das ausgerechnet im wichtigen Duell mit dem Longericher SC Köln. „Gerade unsere letzten 15 Minuten in Köln waren relativ emotionslos“, analysiert Spandau in der Nachbetrachtung. Das können wir uns im Derby natürlich nicht erlauben. Stattdessen möchten wir dem Aufstiegsaspiranten Paroli bieten.“
Dabei ist Gelnhausen ebenfalls mit dem letzten Spieltag nicht zufrieden: Im Saarland brachte Tabellenführer HG Saarlouis den Barbarossastädtern und ihrem Trainer Matthias Geiger beim 26:30 die erste Saisonniederlage bei. Dennoch liest sich die bisherige Ausbeute des TVG durchaus ordentlich: Mit 18:4 Punkten blickt man – nach der Aufstiegsrundenteilnahme im Vorjahr – wieder auf die vorderen Plätze der Staffel Süd-West. Topscorer der TVG-Sieben ist Jannik Geisler mit 55 Saisontoren.
Hanau wird personell mit einem ähnlich Kader wie in Longerich in der Rudi-Lechleidner-Halle anreisen. Besonders erfreulich: Der Allrounder Dennis Gerst, zuletzt lange mit einer Handverletzung ausgefallen, konnte in Köln endlich wieder ein Pflichtspiel absolvieren. Geht es nach Spandau, soll das Team in hitzigen Derbyatmosphäre dabei vor allem einen kühlen Kopf bewahren: „Natürlich ist jeder auch angespannt“, sagt Spandau dazu. „Ich möchte hier nicht unbedingt von Vorfreude sprechen, weil das natürlich auch eine hochemotionale Geschichte ist. Für mich und mein Trainerteam ist es das erste Derby zwischen der HSG und dem TVG, dementsprechend gehen wir mit vielen Ideen und Motivationen in dieses Spiel.“
Gegen die starken Individualisten im Eins-gegen-eins auf TVG-Seite geht der Hanauer Coach von Schwerstarbeit für seine Defensive aus, dementsprechend konzentriert bereiten sich Bergold, Kleemann & Co. auch aktuell im Training auf das anstehende Derby vor. „Wir haben nach dem letzten Wochenende einiges gutzumachen“, so HSG-Youngster Ben Scharriär. „Gegen die starke zweite Welle von Gelnhausen wird es vor allem auf die Abwehr ankommen. Da müssen wir Emotionen zeigen!“
Als Hanau und der TVG das letzte Mal aufeinandertrafen, unterlag man den Barbarossastädtern mit 28:34, aber davon möchte sich die HSG nicht beeindrucken lassen: „Wir wollen einem Aufstiegsrunden-Aspiranten, der Gelnhausen nun mal ist, Paroli bieten. Und, ich gehe mal davon aus, vor ausverkauftem Haus alles aufbieten, was wir im Moment in petto haben“, so Spandau. „Das ist die Grundbedingung, was eben zum Derby gehört. Kampf bis zur letzten Minute und die Energie zu 100 Prozent auf die Platte bringen.“
Bild: Torhüter Benedikt Müller und die HSG Hanau wollen in Gelnhausen Emotionen zeigen
Quelle: Redaktion MKK Echo
