Biebergemünd. Bewegte Geschichte in völlig unterschiedlichen Bereichen im kühlen Grund des Kasselbachs: Einmal geht es um das heikle Thema der „Satire im Dritten Reich“ und das andere Mal wird mit dem Mythos vom unpolitischen Fußball aufgeräumt. Zu diesen beiden spannenden Themen finden im Juli an der Günthersmühle im Kasselgrund zwei Veranstaltungen statt, die vom Naturfreundehaus gemeinsam mit der Kunst- und Kulturinitiative SpessArt06050 organisiert werden.
Am 23.07.2025 um 19 Uhr stellt der Kabarettist Tóm Kabaredo alias Thomas Huscher sein Programm „Mut ist, wenn man trotzdem lacht“ an der Günthersmühle vor. Über 90 Jahre nach der Bücherverbrennung wirft Kabaredo einen Blick auf die Rolle der Satire in einer der dunkelsten Epochen der deutschen Geschichte. Sein Programm beleuchtet die faszinierende Tatsache, dass auch im totalitären System des Dritten Reichs Satire existierte – oft im Verborgenen, mit Doppeldeutigkeiten und großem Risiko für die Künstler. Kabaredo zeigt, wie Mut und Humor selbst in Zeiten von Angst und Unterdrückung eine Form des Widerstands sein konnten. „Die Satire war damals eine Gratwanderung zwischen Lachen und Lebensgefahr“.
Schon am darauffolgenden Tag, dem 24.07.2025 ebenfalls um 19 Uhr am selben Ort findet eine Lesung mit Klaus-Dieter Stork und Jonas Wollenhaupt statt. Man habe Politik und Sport voneinander zu trennen, heißt es aus Kreisen monetärer Profiteure des Sports. Doch gerade der Fußball ist schon immer von einer politischen Dialektik geprägt. In der Lesung aus ihrem Buch „Links kickt besser“ wollen die beiden Autoren dem Mythos des „unpolitischen“ Fußballs aufräumen.
Beide Veranstaltungen an der Günthersmühle finden auf Spendenbasis und „Open-Air“ statt (bei Regen im Naturfreundehaus). Für regionale Getränke und ein kleines Speisenangebot ist gesorgt.
Quelle: Matthias Wickert
