Nach dreimaligem Verschieben des Auftritts wegen der Corona-Krise war es so weit: die Herkuleskeule aus Dresden gastierte auf Einladung des Kulturbeirates der Stadt Nidderau in der Kultur- und Sporthalle in Nidderau-Heldenbergen. Es war ein exzellenter gekonnter Auftritt in dem alle Facetten des guten politischen Kabaretts gezogen wurden. Zu keinem Zeitpunkt gab es primitive Beiträge, ganz im Gegenteil. In unglaublicher Geschwindigkeit wechselten sich die Pointen ab, aber immer waren die Zuschauer auch gefordert, einfaches Zuhören gab es nicht, man musste sich mit dem Gesagten auseinandersetzen.
Die vermeintlichen oder auch erlebbaren Unterschiede Ossis-Wessis kamen in filigraner Analyse genau so zur Sprache wie die Unzufriedenheit mit der aktuellen Politik und vor allem den Politikern gleich welcher Partei. Großartig und doch immer auch respektvoll frech präsentiert. Ein wahrer Genuss.
Nachforschungen über den Bezug von Erdöl und Erdgas von befreundeten Staaten aber doch von russischer Provenienz verdeutlichten die Unzufriedenheit über die politische Situation zum Thema Glaubwürdigkeit, verblüffend einfach analysiert.
Sächsische Interpretation des russischen Ohrwurms Kalinka mit der phänomenalen Sängerin Birgt Schaller erntete genauso Begeisterungsstürme wie die nachdenklichen Betrachtungen und Vergleiche der Zeiten von Jesus damals und der Welt heute, einfach gekonnt und beeindruckend dargestellt von Michael Heuser. Sein Kollege Hannes Sell und Jens Wagner (Flügel und Akkordeon) standen ihren Kollegen nicht nach, ein perfektes Quartett begeisterte die Zuschauer und sparte selbst nicht mit Komplimenten über das Publikum.
Bericht: Jürgen Reuling, Kulturbeirat der Stadt Nidderau
Quelle: Stadt Nidderau