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Modernes Trauerzentrum soll auf dem Friedhof in Salmünster errichtet werden

Regionaler Unternehmer möchte hochmoderne Feuerbestattungsanlage bauen / Bürgermeister Brasch stellt Projekt vor

Die Stadtverordnetenversammlung Bad Soden-Salmünster hat in ihrer jüngsten Sitzung
grünes Licht für konkrete Vertragsverhandlungen mit Unternehmern und Investoren aus zwei
Nachbarkommunen gegeben, die ein Trauerzentrum mit integrierter Feuerbestattungsanlage
auf dem Friedhof in Salmünster errichten möchten. „Mir ist ebenso wie den Kolleginnen und
Kollegen der Stadtverordnetenversammlung bewusst, dass es sich dabei nicht um ein xbeliebiges Grundstücksgeschäft, sondern um ein sensibles Thema handelt. Darum möchte ich
das Vorhaben ausführlich vorstellen. Selbstverständlich stehe ich den Bürgerinnen und
Bürgern auch persönlich für Rückfragen zur Verfügung“, betont Bürgermeister Dominik
Brasch. Mit dem Bau einer hochmodernen Feuerbestattungsanlage, welche höchsten
Qualitätsstandards entsprechen soll, würde auch der Abriss der alten, in Teilen stark
sanierungsbedürftigen Trauerhalle einhergehen, die durch den Investor durch einen Neubau
ersetzt werden soll.
Seit Jahren ist die Bestattungskultur im Wandel. Viele Familien leben heute nicht mehr im
gleichen Ort, sondern teilweise viele hundert Kilometer entfernt. Wer aber kümmert sich um
die Grabpflege, wenn Eltern oder Großeltern einmal nicht mehr sind? Besonders ältere
Menschen quälen sich oft mit dem Gedanken, dass sie ihren Angehörigen nach ihrem Tod
nicht „zur Last“ fallen möchten. Auch vor diesem Hintergrund ist die gestiegene Zahl an
Feuerbestattungen in den vergangenen Jahrzehnten zu bewerten. Lag die
Einäscherungsquote im Jahr 1960 bundesweit bei unter 20 Prozent, so ist sie heute auf über
70 Prozent gestiegen – Tendenz steigend.
Seit der Liberalisierung der Bestattungsbranche Ende der 90er Jahre gibt es immer mehr
private Feuerbestattungsanlagen in Deutschland. Durch die Schließung des Krematoriums der
Stadt Frankfurt ist in der Region eine Versorgungslücke entstanden, die durch die geplante
Anlage in Bad Soden-Salmünster nun zum Teil geschlossen werden soll. Nach einer
entsprechenden Anfrage durch den Investor sowie nach Rücksprache mit der Bauaufsicht
seien mehrere Grundstücke im Stadtgebiet überprüft worden, erläutert der Bürgermeister.
Schnell sei klar gewesen, dass ein solches Vorhaben z.B. im Gewerbegebiet eher nicht
genehmigungsfähig wäre, da bei solchen Projekten die würdevolle und pietätvolle Umgebung
ein sehr wichtiges Kriterium sei. Aufgrund seiner verkehrstechnisch und topografisch
günstigen Lage habe sich der Friedhof in Salmünster als möglicher Standort
herauskristallisiert. Der Investor habe anschließend eine Bauvoranfrage zur
Genehmigungsfähigkeit des Vorhabens bei der Bauaufsicht gestellt, welche bereits positiv
beschieden worden sei.
Zu den Eckdaten des Projekts: Beim Bau des Trauerzentrums, das u.a. auch ein Café und
moderne öffentliche Toilettenanlagen für die Besucher des Friedhofes umfasst, wird auf ca.
160 Quadratmetern eine Trauerhalle mit Platz für 120 Personen vorgesehen. Das
Investitionsvolumen beläuft sich auf rund 4 Millionen Euro; die Option auf eine Erweiterung
um eine zweite Ofenanlage ist bei dem geplanten Gebäude gegeben. Geplant wird mit 2000
Einäscherungen pro Jahr (maximal 3000 Einäscherungen im Fall einer Erweiterung). Laut
Betreiber sei mit vier bis sechs Fahrzeugbewegungen täglich zu rechnen.
„Mit der Realisierung des Trauerzentrums würde eine verkehrliche Entlastung des
angrenzenden Wohngebietes einhergehen, da eine Zufahrt von der Landesstraße (Breslauer
Straße) geschaffen würde. Dies war Bedingung für die Planung und wurde vom Investor und
Planer gut umgesetzt. Über 20 zusätzliche Stellplätze werden außerdem für eine geordnetere
Verkehrssituation bei größeren Beisetzungen sorgen“, ist Bürgermeister Brasch überzeugt.
Zudem verpflichte sich der Betreiber freiwillig alle gesetzlichen Emissionsgrenzen um ein
Vielfaches zu unterschreiten. Durch die modernste Filteranlage auf dem Weltmarkt würde
sichergestellt, dass keinerlei Belastungen für Anwohner in der Nachbarschaft bestehen. Die
Bauzeit wird mit zehn Monaten veranschlagt. Vergleichbare Anlagen werden seit einigen
Jahren z.B. in Siegen, Hildesheim und Diemelstadt betrieben.
Neben der Verbesserung der regionalen Daseinsvorsorge und fünf bis sechs neuen
Arbeitsplätzen vor Ort skizziert Bürgermeister Brasch weitere Vorteile, die mit der
Realisierung des Projekts einhergingen: So stünden unabhängig von dem angedachten Projekt
größere Sanierungsarbeiten an der Trauerhalle in Salmünster ins Haus. Das Dach sei an
mehreren Stellen undicht und die Heizung müsse in Kürze ersetzt werden; die Lüftungsanlage
und Elektrik entsprächen nicht mehr dem Stand der Technik und auch die sanitären Anlagen
seien sanierungsbedürftig. Die Gesamtkosten dafür belaufen sich nach vorliegenden
Schätzungen auf mindestens 650.000 Euro. Geld, das die Stadt durch einen Abriss sowie den
geplanten Ersatzneubau durch den Investor einsparen könnte. Neben dem Wegfall der
Unterhaltungskosten für die Trauerhalle kämen zusätzliche Gewerbesteuereinnahmen für die
Stadt hinzu.
Der Betreiber ergänzt, dass durch die moderne Videotechnik, welche für die Trauerhalle
vorgesehen sei, per Livestream Angehörige auf der ganzen Welt an einer Abschiedszeremonie
teilnehmen können. Nicht nur die regionale Feuerbestattungsanlage, sondern auch das
integrierte Café böte den Bestattern zudem die Möglichkeit ihr Angebot zu erweitern und
weite Wegstrecken einzusparen.
Abschließend führt Bürgermeister Brasch aus: „Ein würdevoller Umgang mit den
Verstorbenen zeichnet uns als Gesellschaft aus. Das geplante Trauerzentrum in Salmünster
wäre ein Ort, an dem sich Angehörige und Freunde in angemessener Atmosphäre von ihren
Lieben verabschieden können, und das den geänderten Wünschen und Ansprüchen in großen
Teilen der Bevölkerung Rechnung trägt. Ich freue mich daher über den großen Rückhalt für
das Projekt in den politischen Gremien und hoffe, dass das Vorhaben auch bei den
Bürgerinnen und Bürgern auf ebenso positive Resonanz stößt.“

Stadt: Bad-Soden Salmünster

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