MKK-Echo

Kreis verstärkt mobile Impf- und Aufklärungsangebote

Kooperation mit Kreiselternbeirat – Zwei Impfstellen schließen zum Monatsende

Main-Kinzig-Kreis. – Die Zahl der Impfungen geht an den Dein-Pflaster-Impfstellen des Main-Kinzig-Kreises analog zum Impfgeschehen im gesamten Bundesgebiet seit Mitte Dezember zurück. Waren in der Woche bis zum 12. Dezember, auf dem Höhepunkt der „Booster-Welle“, rund 14.500 Menschen binnen einer Woche mit einem Vakzin versorgt worden, sind es in der vergangenen Woche bei den Angeboten des Öffentlichen Gesundheitsdiensts rund 2.500 gewesen. „Dies ist für uns Grund gewesen, das so wichtige Angebot des Impfens den Gegebenheiten anzupassen. Wir gehen mit unserer Kampagne ‚Dein Pflaster‘ wieder verstärkter von stationären hin zu aufsuchenden und aufklärenden Angeboten über, denn es gibt noch zu viele Menschen, die wir als Gesellschaft noch nicht erreicht haben“, erklärt Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler.

Seit den Sommermonaten im vergangenen Jahr war der Dein-Pflaster-Impfbus in den Städten und Gemeinden ununterbrochen im Einsatz, zunächst in bestimmten Quartieren, später in allen Kommunen, die ein zusätzliches Impfangebot vor Ort schaffen wollten. Direkt nach dem vom Land Hessen verfügten Ende der Impfzentren eröffnete der Main-Kinzig-Kreis im Oktober dann seine ersten drei Impfstellen und baute das stationäre Angebot schlussendlich bis auf sieben Standorte aus. Diese Zahl wird der Main-Kinzig-Kreis in den nächsten Wochen zugunsten von mehr Kapazitäten für mobile Aktionen in der gesamten Fläche des Kreises reduzieren.

Entschieden ist bereits das Ende der beiden Impfstellen in Wächtersbach und Langenselbold zum Monatsende, die im Auftrag des Kreises durch das Deutsche Rote Kreuz Hanau beziehungsweise Gelnhausen-Schlüchtern betrieben werden. Das ist jedoch nicht das Ende der Zusammenarbeit mit dem DRK, wie Landrat Thorsten Stolz herausstellt: „Das DRK hat die Impfinfrastruktur verstärkt in einer Zeit, als Impftermine kreisweit rar waren und der Bedarf praktisch täglich wuchs. Jetzt wollen wir die Erfahrungen und die Kapazitäten des Roten Kreuzes nutzen, um in der nächsten Phase noch mehr vor Ort dort zu ergänzen, wo wir Bedarfe erkennen“, sagt Landrat Stolz.

Angebote werden nun beispielsweise wieder vermehrt in Schulen gemacht. Der Kreiselternbeirat koordiniert bereits seit einer Weile das Interesse von Schulgemeinden, für ihre Schülerschaft Impfangebote zu machen. Stefan Jäger vom Vorstand des Kreiselternbeirats und Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler besprachen kürzlich, wie eine Kooperation in den kommenden Wochen aussehen könnte, um schneller und in größerem Umfang allen jungen Interessierten eine Impfung zu ermöglichen – ebenso allen anderen Personen, die in der Nähe wohnen und sich impfen lassen wollen. Konkret wird der Elternbeirat als eine Art Schnittstelle für Schulgemeinden fungieren, die ebenfalls Gastgeberinnen einer Impfaktion sein wollen. Den medizinisch-fachlichen Teil sowie die Terminkoordination übernimmt dann die Impfleitung des Main-Kinzig-Kreises.

Stefan Jäger zeigte sich erfreut über dieses weitere Vorgehen. „Aus unserer Erfahrung heraus nutzen viele Eltern und die Schülerschaft eigenständig die Impfangebote, die es in der Fläche schon länger gibt, also beispielsweise in der Hausarztpraxis oder an den Impfstellen. Es gibt dennoch in den Schulen einen Bedarf darüber hinaus: an alters- und zielgruppengerechter Aufklärung und auch an direkten Möglichkeiten, dass Schülerinnen und Schüler sich impfen lassen. Für diese ergänzenden Angebote sorgen wir jetzt mit vereinten Kräften, um hier noch vor den Osterferien viele Termine zu organisieren“, so Jäger.

Susanne Simmler bedankte sich für das Engagement des Kreiselternbeirats, denn es sei „nicht selbstverständlich, dass sich die Gruppe ehrenamtlich so einbringt, zusätzlich zur klassischen Beiratsarbeit“. „Diese Kooperation passt gut zu unserer Impfstrategie, in der wir unsere Angebote dem Bedarf anpassen und mit verschiedenen Partnerinnen und Partnern zusammenarbeiten“, so Simmler. Die Impfquote unter jungen Menschen sei noch nicht vergleichbar hoch mit anderen Altersgruppen. „Daher wollen wir niederschwellige Angebote in diesem Bereich machen, um jedem und jeder diese Chance zu geben, unabhängig von Herkunft, ärztlicher Grundversorgung und anderen Faktoren.“

Die Impfangebote richten sich jeweils an die gesamten Schulgemeinden. Neben Schülerinnen und Schülern sowie der Lehrerschaft sollen auch Eltern die Möglichkeit haben, sich vor Ort durch Fachpersonal beraten und impfen zu lassen, ebenso Menschen, die in der Nähe wohnen und sich impfen lassen möchten. Gleiches hat es in den vergangenen Wochen bereits gegeben, teils durch den Kreiselternbeirat und niedergelassene Ärztinnen und Ärzte organisiert, teils durch den Main-Kinzig-Kreis in Abstimmung mit den Schulleitungen. Nun nutzen Kreiselternbeirat und Main-Kinzig-Kreis ihre Kräfte und Netzwerke gemeinsam.

Der Main-Kinzig-Kreis hat parallel zum Betrieb der Dein-Pflaster-Impfstellen immer und mehrmals in der Woche mobile Impfangebote organisiert und auch Einrichtungen der Pflege oder Gemeinschaftsunterkünfte von Geflüchteten aufgesucht. Das hat zu keiner Zeit pausiert. In der jetzigen Situation könne das mobile Impfen und spezifische Ansprechen von Personengruppen mit mehr Personal aber noch einmal aufgestockt werden, wie sich Dr. Silke Hoffmann-Bär erfreut zeigt. „Wir dürfen auch nicht vergessen, dass die allgemeine Impfinfrastruktur insgesamt sehr viel feingliedriger und stärker geworden ist und uns diese Möglichkeit jetzt eröffnet“, erklärt die Leiterin der Impfkampagne im Main-Kinzig-Kreis. „Gerade im Bereich der Pflege sind die stationären Einrichtungen durch Partnerpraxen vor Ort überwiegend gut versorgt. Wir fragen den Bedarf weiterhin regelmäßig ab. Aber in der Mehrzahl der Häuser schafft das die niedergelassene Ärzteschaft sehr gut ohne den Öffentlichen Gesundheitsdienst.“

Der Kreis übernimmt in der Region dennoch auch stationär weiter Verantwortung. So wird zum Beispiel die Dein-Pflaster-Impfstelle an den Main-Kinzig-Kliniken in Gelnhausen im März den Schwerpunkt bilden für Impfungen von medizinischem und pflegerischem Personal, wenn das Vakzin von Novavax verimpft wird.

Anlaufstellen sind zudem für die Impflogistik und die Lagerung wichtig, was gerade in einem großen Flächenkreis an Main und Kinzig mehrere Stellen erfordert. Für die Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler bleibt die Flexibilität „mittelfristig überaus wichtig“. Und Landrat Stolz erklärt: „Wir rüsten uns für verschiedene Szenarien und sind in der Lage, sowohl das mobile als auch das stationäre Angebot an Impfungen und Aufklärungsgesprächen jeweils zu verstärken.“

Über Standorte, Termine und Hintergründe der kreiseigenen Impfkampage wird auf der Internetseite des Kreises informiert, www.mkk.de („Dein Pflaster“). Wer Gastgeberin oder Gastgeber einer Impfaktion werden möchte – das steht auch Vereinen offen – kann sich ebenfalls über diese Seite melden.

Terminungebundene Impfangebote: Die Impfangebote des Main-Kinzig-Kreises gehen weiter. Geimpft wird in den kommenden Tagen auch ohne Vorabtermin, beispielsweise in Bad Soden-Salmünster (10. Februar, 13 bis 18.30 Uhr, und 11. Februar, 11 bis 17 Uhr, Spessartforum Sport), Bad Orb (17. Februar, 13 bis 18.30 Uhr, und 18. Februar, 11 bis 17 Uhr, Gartensaal Konzerthalle, Horststraße 3), Freigericht (20. Februar, 10 bis 15.30 Uhr, Aula Kopernikusschule, Konrad- Adenauer-Ring 25, auch 1. und 2. Impfung für Kinder von fünf bis elf Jahren), Hanau (24. Februar, 17 bis 21 Uhr, JUZ Kesselstadt, Helmholtzstraße 53c), und Biebergemünd (24. Februar, 13 bis 18.30 Uhr, und 25. Februar, 9 bis 15 Uhr, Dorfgemeinschaftshaus Roßbach), Hammersbach (25. Februar, 10 bis 16 Uhr, Martin-Luther-Haus, Martin-Luther-Platz 1) und Hanau (3. März, 16 bis 20 Uhr, Stadtteilzentrum Süd-Ost, Akademiestraße 3).

Inzidenzwert gesunken: Die Gesamtzahl der Menschen, die sich seit Beginn der Pandemie mit dem Coronavirus infiziert haben, liegt bei 71.967. Als aktuell infektiös eingestuft werden 15.541 Personen. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen sinkt seit einigen Tagen auf nun 1.527. Nach Altersgruppen gestaffelt registriert der Main-Kinzig-Kreis die stärksten Rückgänge des Inzidenzwerts dort, wo er über Wochen hinweg am höchsten lag, nämlich unter den Kindern und Jugendlichen. In der Altersgruppe „60+“ hatte sich der anhaltende Anstieg des Infektionsgeschehens zuletzt aber ebenfalls verlangsamt. Insgesamt 55.657 Menschen im Main-Kinzig-Kreis haben die akute Virusinfektion mittlerweile hinter sich. 769 Personen sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. In den Krankenhäusern im Main-Kinzig-Kreis befinden sich derzeit 109 Patientinnen und Patienten mit Covid-19, intensivmedizinisch betreut werden 16, davon benötigen fünf ein Beatmungsgerät (Stand: Mittwoch).

Quelle: Main-Kinzig Kreis

 

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